BYOD 27.01.2012, 08:43 Uhr

private MacBooks im Büro schon Alltag

Schenkt man einer Umfrage der Beratungsfirma Avanade glauben, macht sich kein CIO mehr wegen «ByoD» krumm. In der Schweiz gehören MacBook & Co. schon zum Standard.
Gemäss Laurent Christen von Avanade Schweiz ist «BoyD» schon weit verbreitet
In Unternehmen ist «Bring your own Device» offenbar längst angekommen. Das ergab eine Umfrageder Marktforschungsfirma Wakefield Research unter 605 Führungskräften im Auftrag der Technologieberatung Avanade. So gaben weltweit 88 Prozent an, dass ihre Mitarbeiter private IT für berufliche Zwecke nutzen würden. Hierzulande bejahten dies 100 Prozent. Indes ist die Schweizer Zahl mit Vorsicht zu geniessen, denn die Zahl der Teilnehmer wollte Avanade auf Anfrage nicht nennen. Initiativen wie «ByoD» (Bring your own Device) gehen oftmals von der Chefetage aus. Einen Beleg liefert die Umfrage: Denn die Mehrheit der Führungskräfte (65 Prozent) erklärt, dass die «ByoD» eine Top-Priorität in ihrem Unternehmen darstelle. Bei den Schweizern sind es 64 Prozent. Die grosse Unterstützung aus der Führungsetage rührt von den potentiellen Vorteilen her, die private Hardware im Arbeitsalltag mit sich bringen kann. 58 Prozent erklärten, dass die Mitarbeiter überall arbeiten könnten. 42 Prozent sind der Meinung, dass Angestellten eher auch einmal ausserhalb der Kernarbeitszeit arbeiten würden. Bei diesem Punkt sind die Führungskräfte in der Schweiz nicht ganz so optimistisch: Lediglich 9 Prozent sagten, dass Angestellte dank «ByoD» eher zu Überstunden bereit seien. Vielmehr wird die örtliche Unabhängigkeit von den meisten Befragten (73 Prozent) als grösster Vorteil angesehen.

Investitionen in «ByoD»

Um den Angestellten das Nutzen privater Geräte zu ermöglichen – und von den allfälligen Vorteilen zu profitieren –, nehmen die Unternehmen offenbar auch Geld in die Hand: Im Schnitt stehen 25 Prozent des IT-Budgets für das Management der privaten Hardware zur Verfügung. In Schweizer Unternehmen sind es sogar 34 Prozent. Daneben passt die Mehrheit (60 Prozent, Schweiz: 46 Prozent) die IT-Infrastruktur an die privaten Devices an. Nächste Seite: dafür wird das iPhone genutzt Für Laurent Christen, Director Application Development bei Avanade Schweiz, wandelt sich mit «ByoD» auch die Rolle der Unternehmens-IT. Die Informatik müsse sich nicht mehr nur als rein funktionsfokussierte und risikoeindämmende Entität positionieren, sondern könne als strategische und treibende Kraft agieren, die heutige Consumer-Technologie nutzt, um den Unternehmenserfolg zu forcieren.

Apple am häufigsten am Arbeitsplatz

Die meisten assoziieren mit «ByoD» den Gebrauch von iPads und iPhones für das Geschäft. In der Schweiz ist dem allerdings offenbar nicht so – wohl auch wegen der kleinen wahrscheinlich Stichprobe. Denn die laut Studie am häufigsten im Büro verwendete Privat-Hardware sind Apple-Laptops mit 46 Prozent und Windows-Tablets mit 36 Prozent. Android-Smartphones nutzen nur 18 Prozent auch dienstlich. Weltweit ist die Rangfolge fast umgekehrt: Android-Telefone (35 Prozent), BlackBerrys (32 Prozent) und Apple-Laptops (26 Prozent) bringen Angestellte mit an den Arbeitsplatz. Das Klischee, die Smartphones würden hauptsächlich für E-Mails und soziale Netzwerke genutzt, stimmt laut der Umfrage ebenfalls nicht. So gaben die Führungskräfte an, dass ihre Angestellten über die privaten Devices oftmals auch auf Geschäftsanwendungen zugreifen würden. In den 17 abgefragten Ländern waren CRM (45 Prozent) und ERP (38 Prozent) unter den am häufigsten genannten Applikationen. Schweizer sind zurückhaltender: CRM- und ERP-Interfaces sind jeweils nur auf jedem fünften Privatbildschirm (18 Prozent) zu sehen.



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