09.03.2012, 11:40 Uhr

Bundesrat hat Strategie zur digitalen Zukunft überarbeitet

Der Bundesrat hat seine Strategie für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz aktualisiert. Hierzu gehören auch drei neue Vorhaben.
Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bieten durch ihr Innovationspotenzial zahlreiche Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft in der Schweiz. Zum Beispiel ermöglichen sie effiziente, individuelle und kostengünstigere Prozesse. Um dieses Potenzial noch besser auszuschöpfen, hat der Bundesrat seine Strategie für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz aktualisiert. Sie gilt ab sofort und wird regelmässig weiterentwickelt.Mit der Strategie definiert der Bundesrat die Handlungsfelder, in welchen das Innovationspotenzial der IKT besonders grosse Wirkung erzielen kann. Als eine Grundlage für eine zukunftsfähige Informationsgesellschaft sieht der Bundesrat leistungsstarke, offene Übertragungsnetze. Er hat deshalb neu den Bereich «Infrastruktur» in seine Strategie aufgenommen. Ebenfalls neu wurde das Thema «Energie- und Ressourceneffizienz» in der Strategie verankert, um einen nachhaltigen, möglichst umweltschonenden Einsatz der IKT anzustreben. Alle anderen Handlungsfelder wurden gemäss neuen Entwicklungen aktualisiert. Lesen Sie auf der nächsten Seite: die neuen Vorhaben zur Umsetzung der Strategie Neue Vorhaben Zusammen mit seiner Strategie hat der Bundesrat drei neue Vorhaben zu ihrer Umsetzung verabschiedet. Die Bundesverwaltung wird geeignete Instrumente erarbeiten, um das öffentliche Interesse der Schweiz angesichts der Liberalisierung im internationalen Internet-Domain-Namen-Markt nach Möglichkeit zu wahren. Neu sind zum Beispiel neben .ch oder .com beliebige Internetendungen frei wählbar, wie die globale Verwaltungsstelle für Internetadressen ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) 2011 entschieden hat.Der barrierefreie, chancengleiche Zugang zu Online-Informationen sowie Kommunikations- und Transaktionsangeboten der Regierung und der Bundesverwaltung soll verbessert werden.Um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz international vergleichen zu können, bedarf es geeigneter statistischer Grundlagen. Deshalb soll das Datenangebot zur Entwicklung der Informationsgesellschaft ausgebaut werden.Strategieumsetzung Die Strategie für eine Informationsgesellschaft wird dezentral in den Eidgenössischen Departementen umgesetzt. Der Bundesrat hat einen neu geschaffenen «Steuerungsausschuss Informationsgesellschaft» damit beauftragt, die koordinierte, zielgerichtete Umsetzung der Strategie sicherzustellen. Dieser Steuerungsausschuss hat auch die Aufgabe, dem Bundesrat Empfehlungen für neue, prioritäre Umsetzungsvorhaben vorzulegen und die Strategie selbst weiterzuentwickeln. Der Steuerungsausschuss wird bis Mitte Jahr aufgebaut. Eine «Geschäftsstelle Informationsgesellschaft», die im Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) angesiedelt ist, wird ihn in seiner Arbeit unterstützen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Handlungsfelder der bundesrätlichen Strategie Handlungsfelder der Strategie und ihre Unterthemen Energie- und Ressourceneffizienz (neu): Energie- und Ressourceneffizienz der IKT; IKT als Instrument, in anderen Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz zu optimierenInfrastruktur (neu): Leistungsstarke und offene Übertragungsnetze; Smarte Steuerelemente für Gebäude, Energie und Verkehr; Schweizer Interessen bei der internationalen Verwaltung des Internets (Internet Governance)Sicherheit und Vertrauen: Sicherheitskompetenzen; Internetkriminalität; Kritische InfrastrukturenWirtschaft: Zukunftsfähige Volkswirtschaft durch IKT-Einsatz und Nutzung (E-Economy)E-Demokratie und E-Government: Politische Bürgerrechte elektronisch ausüben; Behördendaten und -Informationen; IKT-gestützter Wandel in der Verwaltung Bildung, Forschung, Innovation: IKT-Fachkräfte; IKT-Grundkompetenzen; wettbewerbsfähiger Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz Kultur: Digitales Kulturschaffen und Digitalisierung des kulturellen Erbes; Sicherung des geistigen Eigentums im digitalen RaumGesundheit und Gesundheitswesen: Reform des Gesundheitssystems mit Hilfe der IKT; Umgang mit gesundheitlichen Risiken der IKT



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