28.07.2015, 10:29 Uhr

Also mit mehr Umsatz und Gewinn

Der IT-Logistiker Also aus Emmen hat im ersten Semester 2015 Umsatz und Gewinn gesteigert. Kosten verursacht unterdessen eine deutsche Tochterfirma, die offenbar vor der Insolvenz steht.
Der IT-Logistiker Also hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert, rechnet jedoch im Jahresverlauf mit einer Abkühlung des Wachstums und einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.   Der Nettoerlös wuchs um zwölf Prozent auf 3,67 Milliarden Euro, während der Betriebsewinn mit knapp 44 Millionen Euro um 14 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr, wie das Unternehmen heute mitteilte. Beim Konzerngewinn verbuchte das Unternehmen einen Anstieg um 16 Prozent auf 24,4 Millionen Euro.

Expansion in Europa

In fast allen Produktkategorien habe sich Also wie der IT-Markt entwickelt, heisst es weiter. Zu der Entwicklung hätten die Integration von Alpha International in den Niederlanden, die Konsolidierung von Also Frankreich und Finnland sowie die «exzellente» Entwicklung in Dänemark, Schweden und den baltischen Staaten beigetragen. In Zentraleuropa verzeichnete Also einen zweistelligen Umsatzzuwachs, vor allem dank einer starken Entwicklung in Deutschland, Frankreich und in den Niederlanden. Gleichzeitig habe Also Schweiz die beschlossenen Massnahmen weiter angepasst und optimiert, um dem anhaltenden Kostendruck aufgrund fallender Margen entgegenzuwirken. Der Also-Konzern baut seine Präsenz in Europa durch die Eröffnung der neuen Landesgesellschaft «Also Polska» weiter aus. Mit der geplanten Übernahme der Aktivitäten der PC Factory soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöht sowie eine noch effizientere und effektivere Marktbearbeitung erreicht werden, heisst es weiter. Nächste Seite: Rückschlag in Deutschland

Rückschlag in Deutschland - Also Logistics Services vor Insolvenz

Einen Rückschlag muss Also hingegen in Deutschland hinnehmen. Bei der Also Logistics Services mit Sitz in Augsburg wird mit Restrukturierungskosten in Höhe von rund 8 Millionen Euro im zweiten Halbjahr gerechnet. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr aus der Insolvenzmasse der Weltbild erworben und die geplanten Abbaumassnahmen im Personalbereich konnten bisher nicht realisiert werden, wie es weiter heisst. Gleichzeitig entwickelten sich die Umsätze rückläufig und der Verlust im ersten Halbjahr betrug 4 Millionen Euro. Daher habe man sich entschieden, die weitere Finanzierung des laufenden Geschäftes einzustellen, schreibt das Unternehmen weiter. Damit stehe die dortige Geschäftsleitung - wenn keine weiteren Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen - vor der Entscheidung, einen Insolvenzantrag zu stellen. Trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen und den zu erwartenden Kosten rechnet das Management mit einer soliden Entwicklung. «Insgesamt schauen wir sehr zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Wir rechnen weiterhin mit einer stabilen Geschäftsentwicklung und mit einem soliden Ergebnis auf Vorjahresniveau», wird CEO Gustavo Möller-Hergt in der Mitteilung zitiert. Für den gesamten IT-Markt in den Also-Ländern lautet die Prognose des Marktforschungsinstitut Gartner auf ein verlangsamtes Wachstum der Endverbraucher-Ausgaben von 1,1 Prozent, verglichen mit 2,2 Prozent im Vorjahr. Beim Absatz von PCs, Tablets und ultramobilen Endgeräten wird mit einer Stagnation gerechnet und auch bei Mobiltelefonen gebe es erste Anzeichen für eine Marktsättigung.



Das könnte Sie auch interessieren