10.07.2014, 08:00 Uhr
Microsofts Storage für Hybrid Cloud
Speicherlösungen für mittlere bis grosse Firmen lanciert Microsoft mit zwei neuen Storage-Produkten. Sie haben einen direkten Draht in die Azure-Cloud.
Das vollständige Auslagern von Unternehmensdaten in die Cloud kommt für viele Schweizer CIOs nicht in Frage. Bei den einen stehen Compliance-Vorschriften im Wege, bei anderen verbietet die Geschäftsleitung den Einsatz von Cloud-Technologien. IT-Verantwortliche sehen sich allerdings wachsenden Speichervolumen und hohen Storage-Kosten gegenüber, während die Budgets allerorts schrumpfen. Die Cloud wäre eine kostengünstige Alternative. Mit der Produktlinie StorSimpleadressiert Microsoft diese Zielgruppe. Neu lanciert der Anbieter eine integrierte Lösung für hybride Umgebungen: Die StorSimple-8000-er-Arrays als On-Premises-Hardware plus Verwaltungs-Software und virtuelle Appliances in der Azure-Cloud. Microsoft verspricht von der Gesamtlösung eine hohe Integration. Die lokalen Storage-Systeme sind mit 256-Bit AES-verschlüsselt (Advanced Encryption Standard) fest mit Azure verdrahtet. StorSimple Manager verwaltet lokale Arrays und Cloud-Ressourcen, die StorSimple Virtual Appliance dient als Backup oder Erweiterung der lokalen Systeme. Haben die On-Premises-Ressourcen die Kapazitätsgrenze erreicht, werden die überzähligen Daten automatisch in die Azure-Cloud geladen. Nach Auskunft von Marc Farley, Senior Product Marketing Manager StorSimple, ist ein Ausschluss oder eine Begrenzung von Datentypen oder Disks nicht möglich – ein Nachteil, wenn die Compliance den Upload verbietet. Zwar sei der individuelle Verschlüsselungs-Key nur dem Kunden bekannt, Microsoft fordert aber das Recht ein, im Zweifelsfall Zugriff auf die Daten zu bekommen.
Grenzen hat das System ausserdem bei der Kompatibilität: Bisherige StorSimple-Lösungen waren offen für Cloud-Ressourcen jenseits von Azure. Amazon und Rackspace liessen sich ebenfalls einbinden. Damit ist laut Farley vorerst Schluss, auch wenn Marktbegleiter wie Twin Strata dies unterstützen. Weiterer Haken: Die bestehenden StorSimple-Arrays können zunächst nicht mit den neuen Azure-Services verwendet werden. Microsoft sieht als Anwendungsgebiete von StorSimple zum Beispiel umfangreiche Archive, File Server, SharePoint und virtuelle Maschinen. Neu könnten auch SQL Server (Tier 2 und Tier 3) in den Arrays platziert werden, sagte Farley in einem Medienbriefing. Pilot-Kunden hätten mit StorSimple zwischen 40 und 60 Prozent der Storage-Kosten eingespart. Ab 1. August 2014 nimmt Microsoft Bestellungen entgegen.