24.04.2014, 16:03 Uhr

Logitech hat Turnaround mehr als geschafft

Der Computerzubehör-Hersteller Logitech schreibt wieder schwarze Zahlen und kann sogar bessere Eckwerte für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2013/14 vorlegen, als der Fahrplan für den Turnaround vorsah.
Logitech-CEO Darrell Bracken ist stolz auf das jüngste Quartalsergebnis
«Das war ein sehr starkes Jahr», sagte Logitech-CEO Bracken Darrell bei der Präsentation der Ergebnisse. Die Zahlen seien besser, als der Turnaround-Plan vorgesehen habe. Der Unterschied ist augenfällig: Vor einem Jahr mussten die Logitech-Manager noch über Umsatzrückgänge und tiefrote Zahlen Rechenschaft ablegen. Jetzt gibt es wieder leicht steigende Verkaufszahlen und unter dem Strich blieb ein Gewinn übrig.

Logitech erzielte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (April bis März) einen 3% höheren Umsatz von 485,3 Mio USD. Im Gesamtjahr steigerte der Konzern die Verkäufe um 1% auf 2,12 Mrd USD. Der EBIT erreichte im vierten Quartal 6,72 Mio und im ganzen Jahr 77,2 Mio USD. Unter dem Strich blieb ein Quartalsgewinn von 11,6 Mio und ein Jahresgewinn von 75,5 Mio USD übrig.

Boom im dank Tablet-Zubehör

Der Umsatz stieg, weil die drei als Wachstumsbereiche definierten Geschäftsfelder boomten. Dazu zählt Logitech Tastaturen und Hüllen für Tablet-Computer, mobile Lautsprecher sowie Zubehör für «PC Gaming». Die Verkäufe der drei Bereiche stiegen im Schlussquartal und im Gesamtjahr um rund 50%. Die drei Sparten kommen nun zusammen auf einen Anteil von 18% am Gesamtumsatz. So konnte der Marktanteil bei den Tastaturen für Tablets laut CFO Vincent Pilette auf fast 50% von rund 20% gesteigert werden. Mit einem Schulterzucken nimmt die Logitechspitze den Umsatzrückgang im Schlussquartal in diesem Bereich hin. Laut Darrell war dies die Folge einer Produktablösung. Auf die alte Ware seien Preisreduktionen gewährt worden. Die Nachfolgeprodukte seien aber noch nicht in den Läden gewesen. Nächste Seite: Mobile Lautsprecher laufen wie blöd Das grösste Wachstum verzeichnete das Segment «Mobile Speakers» (mobile Lautsprecher). Der Umsatz stieg im Gesamtjahr auf 87 Mio von 33 Mio USD. Laut Diego Gabathuler, Europachef der Sparte, war dies ein umso grösserer Erfolg, weil das Produkt erst seit gut einem Jahr auf dem Markt ist und nur in den USA, Australien und der Schweiz gekauft werden kann. Jetzt sei eine europaweite Lancierung geplant.
Das einstige Sorgenkind Lifesize (Videokonferenzsysteme) hat sich im Verlauf des Jahres verbessert. Im vierten Quartal ist die Sparte um 4% gewachsen und hat das zweite Quartal in Folge schwarze Zahlen geschrieben.

Im traditionellen Geschäft mit PC-Zubehör - insbesondere Tastaturen und Mäuse - waren die Umsätze in den Berichtsperioden leicht rückläufig. Es macht aber immer noch den Hauptharst aus. Laut CFO Pilette hat Logitech trotz des Rückgangs Marktanteile gewonnen: Während der PC-Markt im Gesamtjahr um 8% geschrumpft sei, habe Logitech nur 4% weniger umgesetzt. CEO Darrell verglich das Geschäft mit einem alten Baum, der zwar viel Ertrag abwerfe, aber mit dem kaum mehr Wachstum möglich sei.

Die Verbesserung beim Ergebnis hat verschiedene Gründe. So fielen im Berichtsjahr keine Goodwill-Abschreiber und deutlich weniger Restrukturierungskosten an. Zudem wurden die regulären Ausgaben gesenkt, im vierten Quartal jene von «Marketing und Verkauf» sowie von «Forschung und Entwicklung» zum Beispiel um je rund 15%. In den vergangenen zwei Geschäftsjahren hat das Unternehmen 450 Stellen abgebaut. Weitere Restrukturierungen sind laut CFO Pilette nicht geplant.



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