16.01.2015, 16:06 Uhr

Intels Sofia-Chip soll Mobile-Markt erobern

Intel profitiert vom konsolidierten PC-Geschäft und liefert ein gutes Jahresergebnis 2014 ab. Die Mobile-Sparte aber kränkelt weiterhin. Das sind Intels Pläne für 2015.
Intels Gesamtjahresergebnis 2014 fiel gut aus. Der weltgrösste Chiphersteller erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 55,7 Milliarden USD (2013: 52,7 Milliarden) und einen Nettogewinn von 11,7 Milliarden Dollar (2013: 9,6 Milliarden). Schaut man sich aber die Ergebnisse der Geschäftsbereiche im Einzelnen an, dann wird schnell klar, wo bei Intel immer noch der Hase im Pfeffer liegt.  Gut schlug sich die PC Client Group, die aber auch als Hans im Glück von der gebremsten Talpfad der Desktops und Notebooks profitierte. Übers Jahr summierten sich die Umsätze auf 34,7 Milliarden (plus 4% im Vergleich zu 2013). Der Tablet-Boom verliert an Schwungkraft, Kunden besinnen sich anscheinend wieder auf die soliden Desktops und Notebooks. Intels zweiter Aktivposten, die Data Center Group, legte mit einem Plus von 18 Prozent das grösste Umsatzwachstum hin und erzielte 14,4 Milliarden Dollar. Stark subventioniert: Intels Mobile-Geschäft Tief ins Minus - 85% im Vergleich zum Vorjahr - rutschte dagegen die Mobile and Communications Group. Intel hat seine Altlasten, seine Versäumnisse der letzten Jahre im Mobile-Chip-Markt, immer noch nicht beseitigen können. Zwar fällt der Jahresumsatz der Mobile-Gruppe mit 202 Millionen USD kaum ins Gewicht. Trotzdem sind diese Geschäftsergebnisse enttäuschend für den Chip-Krösus. "Unser Ziel 2014 bestand darin, Intel-Architekturen im Mobile-Markt zu etablieren", sagte Intels CEO Brian Krzanich auf einer Pressekonferenz am Donnerstagabend. Anfang 2014 hatte Intel hart zu kämpfen, um einen Fuss in die Tür zum Tablet-Markt zu bekommen, der vor allem von ARM dominiert wird. Der Chipkönig hat sich den Markteintritt für seinem energiesparsamen Atom-Prozessor teuer erkauft. Zwar wurde die avisierte Zielmarke von 40 Millionen verkaufter Tablets übertroffen. Übers Jahr gingen 46 Millionen mit Intel-Chips ausgestatter Tablets über die Ladentheken. Verdient hat Intel dabei jedoch nichts, im Gegenteil. Jeder einzelne Atom-Chip wurde subventioniert, Intel musste tief in die Geldtasche greifen. Jahresziel 2015: Profitabilität steigern Als Kernziel für 2015 gab Krzanich deshalb aus, die Profitabilität für die Mobility-Sparte zu erhöhen. Eine wichtige Rolle spielt dabei Intels neuer Mobile-Chip Sofia, der kostengünstiger zu produzieren sein soll als der Atom-Prozessor und in Tablets sowie Mobiles verbaut werden soll.  Lenovo und Asustek gehören zu den bekanntesten Anbieters, die mobile Geräte mit Intel-Chips fertigen. Der Tablet-Markt werde sich so ähnlich wie der PC-Markt entwickeln, sagte Krzanich. Es werde ein Niedrigpreis-Segment und ein Premium-Preissegment geben. Käufer seien bereit, zwischen 299 und 399 USD für ein Tablet auszugeben, wenn die Qualität und Funktionalität stimmten. Wunderwaffe: Mobile-Chip Cherry Trait Als typisches Beispiel darf das Dell-Tablet Venue 7 8000 für 399 Dollar gelten, so dünn wie ein Smartphone und ausserdem mit einer 3D-Kamera ausgestattet. Das Venue läuft unter Android und hat Intels Atom-Chip Memfield verbaut. Intel hat zudem vor, im späteren Jahresverlauf 2015 seinen neuen Mobile-Chip Cherry Trait auf den Markt zu bringen. Cherry Trait soll Tablets mit neuen Funktionalitäten ausstatten: zum Beispiel drahtlos den Akku aufladen und drahtlos Daten übertragen. Intel mag seine Ziele im Tablet-Markt ereicht haben, aber Smartphones bleiben nach wie vor eine Baustelle. Nur eine Handvoll Smartphones haben Intel-Chips verbaut. Mit mehr als 90 Prozent dominiert nach wie vor ARM den Markt. (mit Material von IDG News)



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