13.05.2011, 10:41 Uhr

Happy Birthday, Z3!

Vor 70 Jahren hat Konrad Zuse den ersten programmierbaren Computer der Welt vorgestellt.
Computerpionier Konrad Zuse im Jahr 1990
Die Z3 gilt als erster funktionsfähiger Digitalrechner der Welt, gebaut vom Deutschen Konrad Zuse im Jahr 1941. Der Rechner verwendete das binäre Zahlensystem und las Programme via Lochstreifenleser für Filmstreifen ein. Der Relais-Speicher war 64 Wörter mit je 22 Bit gross. Die Taktwalze drehte sich etwa 5,3 Mal pro Sekunde – das entspricht einer Rechengeschwindigkeit von 5,3 Hz. Ist die Z3 wirklich der erste Computer der Welt? In den USA hält man den Eniac für den ersten Rechner. Dieser wurde 1944 vorgestellt, also drei Jahre später. Anders als die Z3 war der Eniac aber elektronisch aufgebaut. Die Frage nach dem ersten Computer der Welt ist also auch eine Frage der Definition. Unglücklicherweise wurde die Original-Z3 im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Deutschen Museum in München steht jedoch ein funktionstüchtiger Nachbau. Ein weiterer Nachbau befindet sich im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld.

Zuse und die Schweiz

Nach dem zweiten Weltkrieg installierte Zuse die Z4, die vierte Version seines Rechners, an der ETH Zürich. 1950 war die ETH Zürich damit die einzige Universität auf dem europäischen Festland mit einem funktionsfähigen Computer. Die Z4 wurde dabei etwa für Berechnungen zur Staumauer der Grande Dixence und für Flatterrechnungen für das Düsenflugzeug P16 (Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein) genutzt. Zudem produzierte Zuse im Auftrag der Schweizer Remington Rand 1953 den Rechenlocher M9 (=Z9). Die fünfjährige Miete (1950–1955) der Z4 durch die ETH Zürich und der Folgeauftrag für die M9 bildeten schliesslich die wirtschaftliche Grundlage für Zuses Unternehmen.



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