05.05.2015, 17:15 Uhr

Was macht die Schweizer App-Wirtschaft aus?

Die Studie «App Economy Schweiz» zeichnet ein lebendiges Bild von App-Entwicklern, die im Jahr 2015 bereits einen Umsatz von 120 Millionen Franken generieren werden.
Am «Überall App Day» haben Studenten der Universität St. Gallen die Studie «App Economy Schweiz» vorgestellt. Zusammen mit dem Verein «Smama» untersuchten die Initianten, was die Schweizer App-Wirtschaft ausmacht und was sie von ausländischen Märkten unterscheidet. Die Studienautoren schätzen auf Grund von Hochrechnungen von «PrioriData», dass die Schweizer im Jahr 2015 rund 120 Millionen Franken Umsatz mit dem Kauf von Apps und In-App-Purchases generieren.

Gratis-Apps äusserst beliebt

Direkt für eine App bezahlt wird nur bei 4 Prozent aller Downloads. 96 Prozent aller in der Schweiz heruntergeladenen Apps sind kostenlos, wobei dann jedoch gut die Hälfte der kostenlosen Apps mit einem «In-App Purchase» Nutzer zu einem Mehrwert-Kauf bewegen soll (Grafik unten). Die Gratis-Kultur hat sich auch in der App-Economy etabliert. Trotzdem erstaunlich: Jeder 100. Download von Bezahl-Apps im Apple-Store erfolgt aus der Schweiz. Der grosse Unterschied zum globalen Markt liegt im Umsatz: Während im weltweiten Durchschnitt 0,40 Dollar pro Download ausgegeben werden, sind es hierzulande mit 0,91 Dollar pro Download deutlich mehr.

Schweizer Entwickler setzen auf Finanz-Apps

Die Studienautoren haben auch eine Umfrage bei App-Entwicklern durchgeführt. Dabei fällt auf, dass von den 49 an der Studie teilnehmenden Firmen drei Viertel mit zehn oder weniger Mitarbeitern auskommen. Es sind somit viele kleine Entwickler am Werk, die sich einen zusehends grösseren Kuchen teilen. Über ein Viertel der entwickelten Apps sind - ganz nach dem Schweizer Klischee - dem Bereich «Business & Finance» zuzuordnen, gefolgt von «Unterhaltung», «Ausbildung/Weiterbildung» und «Fitness & Gesundheit» (Grafik unten). Die grosse Mehrheit der befragten Entwickler sind für Geschäftskunden tätig, welche die Apps auch für Private zur Verfügung stellen. Lediglich 10 Prozent entwickeln Apps für Marketing, Firmen-interne Zwecke oder als Teil von Gesamtlösungen.
Mit 42 Prozent iOS-Nutzern ist die Schweiz im weltweiten Vergleich weiterhin eine Apple-Hochburg. Daher erstaunt auch nicht, dass die befragten Entwickler in erster Priorität Apps für iOS entwicklen. Dicht gefolgt von Android. Ziemlich abgeschlagen folgen Apps für Windows Phone (Grafik unten).



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