10.11.2015, 16:14 Uhr
Diese Tech-Firmen horten Milliarden in Steueroasen
Welche US-Firmen haben wie viel Geld in Steueroasen geparkt? Und haben die Geldbeträge etwas mit den Tochterfirmen zu tun? Online PC präsentiert die Tech-Riesen mit Milliarden-Beträgen in Steueroasen
Einer aktuellen Studie zweier gemeinntziger US-Organisationen zufolge, bunkern die 500 grössten US-Unternehmen 2,1 Billionen Dollar ausserhalb der Grenzen ihrer Heimatländer, um Steuern zu sparen. Zum Vergleich: Das ist ungefähr soviel, wie der Wert des Bruttoinlandsprodukts, das die drittgrösste Euro-Volkswirtschaft Italien 2014 erbrachte. Alleine US-Tech-Unternehmen haben insgesamt rund 550 Milliarden US-Dollar in Steueroasen gehortet. Interessant hierbei ist, dass scheinbar kein direkter Zusammenhang mit der Anzahl der Tochterfirmen und der Höhe der angelegten Beträge besteht. Gründe hierfür sind zum einen, dass die Tech-Riesen heute mehrere Millionen in einer Tochterfirma parken können. Zum anderen, dass die Strafen für nicht angemeldete Tochterunternehmen verschwindend gering sind. Um Steuern zu sparen würden Firmen bisher oft die Struktur «Double Irish» nutzen: Mit zwei in Irland gemeldeten Unternehmen können Gelder so umgeleitet werden, dass in keinem der beteiligten Länder Steuern gezahlt werden müssen. Seit diesem Januar darf dieses Schlupfloch nicht mehr genutzt werden. Allerdings haben die Unternehmen noch fünf Jahre Zeit, neue Regelungen für ihre Auslandsfinanzen zu finden.
Diese US-IT-Firmen sind die grössten «Steuersünder»:
Platz 9: EMC
Der Hard- und Softwarehersteller EMC² hat vier Tochterfirmen mit Sitz in Steueroasen. Die Höhe des dort hinterlegten Kapitals beläuft sich auf 11,8 Millionen US-Dollar.
Platz 8: Intel
Intel lagert in Steueroasen derzeit eine Summe in Höhe von 23,3 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der Firmensitze dort beläuft sich auf 14.
Platz 7: Qualcomm
Qualcomm, ein Entwicklungsunternehmen für Mobilfunkkommunikation, hat insgesamt drei Tochterfirmen in Steueroasen ansässig und insgesamt 25,7 Milliarden US-Dollar dort hinterlegt.
Platz 6: Oracle
Das Softwareunternehmen Oracle hat offiziell fünf Tochterfirmen in Steueroasen. Der Betrag, der in diesen Gegenden angelegt ist, beläuft sich bei Oracle auf rund 38 Milliarden US-Dollar.
Platz 5: Google
Mit 47,4 Milliarden US-Dollar, die in Steueroasen gebunkert werden, liegt Google im Mittelfeld des Rankings. Allerdings hat der Internet-Riese offiziell nur zwei Tochterfirmen in Steueroasen angesiedelt. Damit hat Google am wenigsten Firmensitze in Steueroasen ansässig. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Platz 4-1
Platz 4: Cisco
Cisco Systems, ein Telekommunikationsunternehmen, verzeichnet mit grossem Abstand am meisten Tochterunternehmen in Steueroasen - und zwar 59. Der dort hinterlegte Betrag siedelt sich hingegen mit 52,7 Milliarden US-Dollar im oberen Mittelfeld an.
Platz 3: IBM
Das IT- und Beratungsunternehmen IBM parkt in Steueroasen einen Betrag von 61,4 Milliarden US-Dollar und hat dort insgesamt 15 Tochterfirmen.
Platz 2: Microsoft
Mit etwas Abstand zu IBM bezüglich der angelegten Milliardenbeträge findet sich das Softwareunternehmen Microsoft. Der Tech-Riese hat 108,3 Milliarden US-Dollar in Steueroasen hinterlegt und fünf Tochterfirmen dort ansässig.
Platz 1: Apple
Angeführt wird das Ranking mit weitem Abstand vom Tech-Konzern Apple. Das Unternehmen platziert sich mit der Anzahl der Firmensitze in Steueroasen mit insgesamt drei im unteren Bereich. Allerdings hat Apple am meisten Geld in Steueroasen angelegt - insgesamt sind es 181,1 Milliarden US-Dollar. Apple müsste für diese Summe in den USA 59,2 Milliarden Dollar an Steuern zahlen, heisst es in der Analyse.
