14.02.2013, 09:00 Uhr

Führungskräfte entscheiden mit dem Bauch

Vorgesetzte hören bei Entscheidungen meistens auf Kollegen und ihren Bauch. Das Top-Management findet kaum Gehör, so eine Umfrage unter Führungskräften und Mitarbeitern.
Reinhard Nagel von osb befragte Führungskräfte nach Entscheidungsgrundlagen
Bei strategischen Entscheidungen vertrauen die Führungskräfte mehrheitlich ihrer Intuition und ihren Erfahrung sowie dem Austausch mit Kollegen. 63 Prozent vertrauen auf das Bauchgefühl, 55 Prozent auf die Meinung der Mitarbeiter. Dagegen hat die Analyse von Marktdaten (36 Prozent) oder auch das Beobachten von Mitbewerbern (28 Prozent) einen relativ geringeren Stellenwert. Nur für jede zehnte Führungskraft (10 Prozent) ist die Meinung des Top-Managements bei der Entscheidungsfindung wichtig. Das ergab eine Umfragedes Beratungsunternehmens osb international Consulting unter 600 Führungskräften und 1500 Mitarbeitern aus Deutschland sowie Österreich. Schweizer nahmen nicht teil. Mit den Entscheidungsgrundlagen der Vorgesetzten fahren Unternehmen in kritischen Situationen nicht optimal, kritisiert osb international Consulting. «Krisen wird vor allem reaktiv begegnet. Unternehmen bemühen sich, ihre Hausaufgaben in diesem Fall besonders gut zu machen», kommentiert Reinhard Nagel, Partner bei osb international Consulting. So bereiten sich die Unternehmen auf eine allfällige Krise in erster Linie durch Kostensenkung und Optimierung von Prozessen vor (55 Prozent) vor. Immerhin 41 Prozent nennen das Erschliessen neuer Märkte als Krisengegenmittel. Etwa ein Drittel (35 Prozent) der Führungskräfte würde in einer Krise auch Personal abbauen oder die Arbeitszeiten flexibilisieren. Investitionen in Forschung und Entwicklung gaben 12 Prozent als mögliche Massnahme an.



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