15.02.2012, 08:20 Uhr

Schweiz zieht die meisten Spitzenkräfte an

Die Schweiz ist europaweit Spitze beim Import von Talenten. Gründe sind die krisenfeste Wirtschaft, hohe Saläre und der grassierende Mangel an berufserfahrenen Arbeitskräften.
Christian Göttsch von Experteer sieht die Schweiz als attraktiven Arbeitsort für ausländische Führungskräfte
Ein krisenfester Arbeitsplatz, ein gutes Gehalt und viele vakante Stellen sind die Argumente, mit denen die Schweiz Fach- und Führungskräfte aus dem Ausland anlockt. Die Argumente ziehen, ergab eine Analyse des Marktforschungsinstitut Omis Research im Auftrag von Experteer. Omis wertete für die Studie das Migrationsverhalten von rund 71'800 bei dem Personaldienstleister registrierten Arbeitskräften im Zeitraum zwischen März 2010 und März 2011 anonym aus Die Schweiz ist europaweiter Spitzenreiter beim Netto-Talent-Import – sie zieht 50 Prozent mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland an als sie an Firmen jenseits der Grenzen verliert. Auf dem zweiten Platz rangiert Deutschland mit 29 Prozent. Die skandinavischen Länder (24 Prozent), Frankreich (20 Prozent) und Österreich (19 Prozent) folgen danach. England verzeichnete als einziger Markt einen Netto-Talent-Export: 26 Prozent mehr Professionals und Executives verliessen die Insel als zuwanderten. Nächste Seite: gut bezahlt, gut gebildet Als einen Grund für die Top-Platzierung der Schweiz identifiziert Experteer das deutlich höhere Durchschnittsgehalt im Vergleich mit den anderen Ländern Europas. Fast die Hälfte (48 Prozent) aller eingewanderten Fachkräfte verdienen umgerechnet über 80'000 Euro im Jahr. In Deutschland erreichen diese Summe 40 Prozent aller Einwanderer. Die hohen Saläre sind einerseits auf die länderübergreifende Rekrutierung zurückzuführen, andererseits werden aber auch nicht gerade Berufsanfänger jenseits der Grenzen gesucht. So besitzen 68 Prozent der international migrierenden Spitzenkräfte mehr als fünf Jahre Projekt- oder Management-Erfahrung. «Mehrjährige Berufspraxis ist insbesondere in der Consulting-Branche sehr gefragt. Deshalb werden diese Kandidaten international gesucht», weiss Experteer-Geschäftsführer Christian Göttsch. Der Erhebung zufolge sind 14 Prozent aller abwandernden Arbeitnehmer Consultants. Insgesamt ist die internationale Jobsuche aber keine Massenbewegung. Denn nur 12 Prozent der europäischen Fach- und Führungskräfte wechselten mit der Stelle auch in ein anderes Land. Davon entschieden sich 28 Prozent für die Schweiz und Deutschland.



Das könnte Sie auch interessieren