14.09.2015, 16:33 Uhr

Erster Blick auf Windows Nano Server 2016

An einem internen Anlass in London hat Microsoft-Evangelist Ed Baker mit dem Trainingsanbieter Firebrand einen ersten Blick auf Windows Nano Server 2016 gewährt.
Philipp Lücke ist Projektmanager Marketing beim IT-Fortbildungsunternehmen Firebrand Training. Microsofts kommendes Server-Betriebssystem steht in den Startlöchern. Der Hersteller will Windows Server 2016 voraussichtlich zwar nicht mehr in diesem Jahr lancieren, gewährt mit Technical Previews allerdings eine Vorschau auf die finale Version. Insbesondere der abgespeckten Version «Nano Server» kommt viel Aufmerksamkeit zu. An einem Anlass in der Londoner Niederlassung des Software-Konzerns erläuterte Microsoft-Evangelist Ed Baker mit Experten des Trainingsanbieters Firebrand einige Neuerungen in Windows Nano Server 2016.
Microsoft beschreibt Nano Server als speziell angefertigtes Betriebssystem, welches auf «Born in the Cloud»-Anwendungen und Container zugeschnitten ist. Nano Server soll als Minimalversion von Windows Server 2016 weniger Updates benötigen, schneller neu starten, Ressourcen besser ausnutzen und einen strengeren Schutz bieten. Der Fokus auf die eingeschränkten Ressourcen von Nano Server wurde deutlich, als Baker in der Präsentation eine komplexe Netzwerk-Infrastruktur als sein Server-Setup präsentierte. Dabei handelte es sich aber lediglich um einen Laptop und vier externe Festplatten auf dem Rednerpult.

Mini-Server mit Minimal-Ressourcen

An der Leistungsfähigkeit ändert der Minimalismus von Nano Server allerdings wenig: Baker installierte einen Storage Direct Cluster mit Nano Server. Dazu nutzte er vier Nano-Knoten (die vier externen Festplatten) und einen Nano-Server-Knoten (den Laptop). In Vergangenheit musste jede Festplatte mit einem Knoten verbunden werden. Das ist sehr einschränkend, insbesondere dann, wenn das Netzwerk wächst. Bis anhin musste jeder Server-Dodge vier eigene Festplatten haben, womit sechzehn Disks erforderlich waren. Jetzt kann Speicherplatz direkt mit internen Festplatten verbunden werden, womit der Bedarf einer geteilten SAS-Infrastruktur entfällt. Die Festplatten fasste Baker zu einem «Storage Direct Pool» zusammen und fügte sie anschliessend in einem Failover Cluster in der Form eines geclusterten, geteilten Volumen dem genutzten Speichervolumen hinzu. Der einfache Setup-Prozess fällt nur einmalig an, da die Einstellungen wiederverwendet und automatisiert werden können, wenn weiterer Server-Speicherplatz benötigt wird. Mit dem neuen «Rolling Cluster»-Upgrade können jetzt neue Server einem Cluster hinzugefügt werden, Einstellungen übertragen und die Cluster Nummer aktualisiert werden – alles durch ein Upgrade in PowerShell oder durch das Failover Cluster Manager GUI.
Nach Aufsetzen des Netzwerks dauerte es 40 Sekunden zum Booten; zum Vergleich: bei vorigen Betriebssystemen dauerte der Startvorgang mindestens 300 Sekunden.

Nano Server: schlank und schnell

An dem Anlass bei Microsoft Grossbritannien nannte Baker noch einige Vergleichsdaten zu Nano Server und dem kompletten Windows Server 2016:
  • Nano Server benötigt 40 Sekunden zum Hochfahren, ein vollständiger Server etwa 300 Sekunden.
  • Der Speicherplatzbedarf von Nano Server beträgt 400 MByte, der eines vollen Servers fast 5000 MByte.
  • Der virtuelle Festplattenspeicher beträgt 410 MByte im Vergleich zu 8300 MByte bei einem vollen Server.
  • kritische Patches: für Nano Server gibt es 2, für volle Server 23
  • Anzahl nötiger Neustarts: 3 bei Nano Server und 11 beim vollen Server
Während der Präsentation nutzte der Microsoft-Evangelist noch Windows Server 2016 Technical Preview 2. DieTechnical Preview 3 ist jüngst veröffentlicht worden. Baker empfiehlt: «Laden Sie die Technical Preview herunter und probieren Sie Windows Server 2016 aus.»


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