15.03.2011, 22:01 Uhr

Frühjahrsputz für Visual Studio – SP1 für VS 2010 freigegeben

Seit dem 10. März steht Service Pack 1 für Visual Studio 2010 für alle Developers zum Download zur Verfügung. Es bietet in erster Linie eine Reihe von Bug-Fixes und umfasst die Silverlight 4 Tools. Im Zusammenhang mit dem SP1-Release wurden zwei Feature Packs für Team Foundation Server und Visual Studio 2010 Test angekündigt, die aber nur für MSDN-Subscriber zur Verfügung stehen.
Das wichtigste Anliegen mit Service Pack 1 (SP1) ist nach Aussage von Microsoft General Manager Jason Zander die wichtigsten der über Microsoft Connect in den zurückliegenden 11 Monaten nach der Auslieferung von Visual Studio 2010 eingesammelten Bugs und Verbesserungsvorschläge zu adressieren. Bei SP1 steht daher das Bug-Fixing im Vordergrund und nicht das Einführen neuer Funktionalitäten. Unter [1] hat Jason Zander eine Liste der wichtigsten Bug-Fixes bei SP1 zusammengestellt. Diese betreffen übrigens nicht nur die Abteilung Managed Code, auch bei der Visual C++-Runtime wurden zahlreiche Bugs gefixt (das von einigen sehnlichst erwartete Intellisense soll erst mit einem künftigen Release kommen). SP1 umfasst neben einem Update der RIA Services auch ein kleineres Update für das .NET Framework, Details hat Microsoft bislang aber noch nicht konkretisiert hat. Nach dem die SP1 Beta 1 bereits seit dem 7. Dezember 2010 für MSDN-Subscribers zur Verfügung stand, wurde SP1 letzte Woche endlich offiziell. Auch wenn es insgesamt nur ein kleineres Service Pack ist, das nur sehr wenige neue Funktionalitäten umfasst, ist es ratsam sich vor der Installation ein paar Minuten Zeit zu nehmen und die Liste der Bug-Fixes zu studieren, insbesondere die Readme-Datei Temp/VS2010SP1_de-DE.htm, in der eine Reihe bekannter Probleme, die im Zusammenhang mit SP1 auftreten können, zusammengestellt sind. Eine eventuell bereits installierte Beta oder Release Candidate sollte vor der Installation über die Systemsteuerung deinstalliert werden (sollten während der Deinstallation die „Visual Studio 2010 Prerequisites“ angefordert werden, muss die VS 2010-Installation-DVD eingelegt werden). Nicht nur der Download ist mit knapp 1.5 GByte kein Leichtgewicht, auch die Installation dauert knapp 50 Minuten. Die ISO-Datei muss nicht auf DVD gebrannt, sondern kann mit dem Freeware-Tool 7Zip in einen Ordner extrahiert werden. Nach der Installation meldet Visual Studio die Versionsnummer 10.0.0402191.1 SP1. Das Service Pack gilt auch für die Express Editionen.
Abbildung 1: Vor dem Setup wird der Installationsumfang angezeigt  Die wichtigsten Neuerungen bei Visual Studio 2010 SP1 sind: >Silverlight 4 Tools >IntelliTrace wurde auf 64-Bit-und SharPoint-Projekte ausgedehnt >Komponententests sind auch mit auf .NET 3.5 basierenden Projekten möglich >Der VB-Compiler besitzt eine neuen Schalter /Vbruntime, der bewirkt, dass die VB-Runtime nicht eingebunden wird >Es gibt ein eigenständiges Hilfe-Fenster, in dem die MSDN-Dokumentation unabhängig von Visual Studio betrachtet werden kann >Speziell für VSTO-Office-Anwendungen wurden eine Reihe von Performance-Verbesserungen durchgeführt. SP1 umfasst nicht die anlässlich der PDC 2010 freigegebene Visual Studio 2010 Async CTP, die sich weiterhin im CTP-Status befindet.
Abbildung 2: Die Versionsinfo zeigt an, dass SP1 installiert wurde Mehr Komfort für die Hilfe Wer nach der Installation von SP1 die [F1]-Taste drückt, landet im neuen Microsoft Help Viewer 1.1. Nicht, dass die Idee Hilfethemen in einem eigenen Fenster anzuzeigen besonders revolutionär neu wäre, der neue Help Viewer bringt trotzdem ein paar Konzepte mit sich, die den Umgang mit der MSDN-Doku sehr viel angenehmer machen. Dazu gehört u.a. die Möglichkeit, die Hilfethemen einzeln auswählen zu müssen, die dann auch wirklich online zur Verfügung stehen. Auch wenn der Help Viewer nach wie vor bei einigen Themen in das MSDN-Online-Angebot verzweigt, lässt sich mit der neuen Hilfe deutlich besser arbeiten. Keine Laufzeitabhängigkeit für VB-Apps Auf eine relativ unbedeutend anmutende Neuerung werden einige Visual Basic-Entwickler schon lange gewartet haben: Mit SP1 ist die Abhängigkeit von der Visual Basic-Runtime-Library optional, so dass Visual Basic-Apps in Umgebungen laufen können, für die die Runtime nicht portiert werden kann. Dies betrifft theoretisch vor allem die XNA-Spieleplattform (konkrete Pläne, Visual Basic unter XNA zur Verfügung zu stellen hat Microsoft allerdings noch nicht angekündigt). Unter Windows Phone 7 laufen Visual Basic-Apps zwar bereits, aber dank der nicht mehr vorhandenen Laufzeitabhängigkeit laufen sie in Zukunft ein wenig besser. Neue Feature Packs für TFS und Visual Studio Im Zusammenhang mit Visual Studio 2010 SP1 wurden zwei Feature Packs angekündigt: Das Team Foundation Server 2010 and Project Server Integration Feature Pack, das eine bessere Integration zwischen TFS und Project bietet, und das Visual Studio 2010 Load Test Feature Pack, das Web Performance- und Stress-Tests mit einer unbegrenzten Anzahl virtueller User ermöglicht. Beide Packs stehen aber nur für MSDN-Subscriber zur Verfügung. Für Team Foundation Server 2001 gibt es ferner ein eigenes SP1, das unabhängig vom VS 2010 SP1 ist. Links [1] http://blogs.msdn.com/b/jasonz/archive/2010/12/20/visual-studio-2010-service-pack-1-beta-feedback.aspx
Peter Monadjemi


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