20.06.2012, 19:20 Uhr

Serverumzug im Rekordtempo

Wenn eine international tätige Handelsfirma ihre Serveranlage von A nach B auslagern will oder muss, wird in der Regel für die Planung und Aus­führung ein ordentliches Zeitfenster einkalkuliert. Doch genau diese Zeit fehlte der Firma Sunlynx aus Liechtenstein. Wie zieht man in nur 3 Tagen um?
Wie führt man einen Serverumzug in nur drei Tagen durch?
Der Autor ist Marketing-Mitarbeiter der ByteRaider Informatik Est. Unternehmen, die ihren Standort wechseln und im selben Zug ihre Server­anlagen verschieben müssen, sind keine Seltenheit. Meist wird der ganze Ablauf vorab akribisch geplant und die Mit­arbeiter bekommen dank der Wochenend­-arbeit der IT-Verantwortlichen vom kurzfristigen Serverausfall gar nichts mit. Doch nicht immer lässt sich ein solcher Umzug vorausplanen, wie das Beispiel des Liechtensteiner Unternehmens Sunlynx zeigt. Die auf den Vertrieb von Photovoltaikmodulen in der Schweiz, in Deutschland und Italien spezialisierte Firma musste innert 3 Tagen ihren Firmensitz und damit alle Server auslagern. Was war passiert? Das Unternehmen nutzte diverse Räumlichkeiten einer Partnerfirma, die auch als Photovoltaikherstellerin auf dem Markt tätig ist. An einem Montag änderte ein Entscheid des Grosskonzerns diese Ausgangssituation schlagartig: Die Sunlynx hatte bis Ende Woche die genutzten Räumlichkeiten zu verlassen. Betroffen waren natürlich die gesamten Serveranlagen, zudem durften die Mitarbeiter, verteilt in ganz Europa, davon nichts mitbekommen. «Als mir diese Entscheidung mitgeteilt wurde, hätte ich nie gedacht, dass eine Umsetzung in diesem megakurzen Zeitfenster überhaupt möglich ist», blickt Fabrice Wieser, IT-Manager der Sunlynx, auf den legendären Montag zurück. Hilfe kam für den IT-Verantwortlichen aus der Wolke. «Der Vertriebsleiter der Firma ByteRaider, den ich von früher her kannte, erzählte mir von deren neuen Lösung LieCloud.Da ging mir ein Licht auf», so Wieser. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Warum in die Cloud? Warum in die Cloud? Am neuen Standort hätte die Sunlynx keinen servertauglichen Raum zur Verfügung gehabt und somit improvisieren müssen. Zudem konnte mit der Cloud-Lösung auch der Wunsch der Mitarbeiter realisiert werden, standort­unabhängig auf die Serveranlage zugreifen zu können. Weitere Vorteile in den Augen von IT-Manager Wieser waren die transparenten, vorausplanbaren Kosten sowie das hohe Sicherheits­niveau dank redundanter Hardware und Speicherung. Dem Umstand, dass Fabrice Wieser nicht nur der Sunlynx als IT-Manager vorsteht, sondern auch weiterhin für die Partnerfirma tätig ist, war ebenfalls Rechnung zu tragen. Denn bei Problemen am Server hätte der IT-Manager jeweils seinen Standort wechseln müssen, ein zu grosser Zeitaufwand. Hier bot sich Cloud Computing als ideale Lösung an. Für Sunlynx war der Cloud-Standort in Liechtenstein ebenfalls ein entscheidendes Kriterium. Denn auf diese Weise bleiben alle Daten weiterhin dem liechtensteinischen Datenschutzgesetz unterstellt. Dass die Cloud in einem professionellen und stabilen Umfeld mit Unterstützung von IBM aufgebaut wurde, half ebenfalls bei der Entscheidung. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Teamwork war gefragt Teamwork war gefragt Das Zeitfenster für die IT war extrem schmal: ganze 3 Tage von der Idee bis zur Umsetzung. «Alleine hätte ich das nie hinbekommen», gibt Fabrice Wieser zu. «Ich bin sehr froh, dass mir die Spezialisten bei der Implementierung des physischen in der virtuellen Server geholfen haben.» Während der IT-Manager bei der Sunlynx die gesamte IT und vor allem die selbst entwickelte Software umprogrammierte, die Mailaccounts der Mitarbeiter konfigurierte und die Zertifikate im Mailsystem richtigstellte, bauten die Mitarbeiter von ByteRaider zeitgleich den virtuellen Server auf. Zur vorhandenen Firewall wurde noch ein Antivirenprogramm installiert und eine neue Backup-Lösung (NovaSafe), obwohl die gesamte Datenspeicherung bereits an einem entfernten Ort und nicht mehr Inhouse stattfindet. Die von Wieser bereitgestellten Sunlynx-Daten wurden dann vom ByteRaider-Team fortlaufend auf der LieCloud installiert und in gegenseitigem Zusammenwirken konfiguriert. «Die grösste Herausforderung der gesamten Aktion war die äusserst knapp bemessene Zeitschiene», betont Wieser immer wieder. «In den zur Verfügung stehenden 3 Tagen wurde die gesamte virtuelle Serveranlage geplant, aufgebaut, installiert und so konfiguriert, dass keiner der Aussendienstmitarbeitenden die Umstellung mitbekommen hat.» Für lange Testläufe blieb da keine Zeit. Die Anlage wurde direkt nach der Ins­tallation aller Programme scharfgeschaltet. Da zwei verschiedene SQL-Versionen benutzt wurden, gab es anfänglich Probleme beim Aufsetzen des Servers. Zudem konnte nach einem ersten Test – nach der Scharfschaltung – von aussen nicht auf das Internet zugegriffen werden. Diese Probleme wurden jedoch rasch mit dem ByteRaider-Team gelöst, entweder telefonisch oder auch direkt vor Ort. So hat keiner der Sunlynx-Vertriebsmitarbeiter mitbekommen, dass der Zugriff auf das Web für wenige Minuten nicht funktioniert hat. Pünktlich, wie vom Konzern gefordert, konnte Fabrice Wieser die lokale Serveranlage abbauen – ohne Ausfallzeit für die Mitarbeiter. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Künftig wieder mit mehr Zeit Künftig wieder mit mehr Zeit «Es war ein äusserst intensives Projekt, das ich in dieser Form nun wirklich nicht alle Tage haben muss», resümiert Wieser nach Abschluss der Umstellungen. Dass in den nächsten Monaten auch die Partnerfirma in die LieCloud wechseln wird, weiss der CIO beider Unternehmen schon heute. Dies erlaubt ihm, die diversen Testläufe sowie Testversionen – anders als bei Sunlynx – bereits jetzt vorzunehmen. Als Fazit und Tipp für andere Unternehmen meint der IT-Manager: «Es ist äusserst wichtig, dass man auf einen guten Partner setzt, der auch in kniffligen Situationen und unter enormem Zeitdruck mithelfen kann, die ideale Lösung zu finden. Ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Kunde wäre dieses Projekt nicht umsetzbar gewesen.» Das Projekt Installierte Software in der Cloud - Small Business Server (Exchange Server, SQL etc.)- Office-Paket- Remote Desktop- Webhosting (Homepage)- ERP-Software (selbst entwickelte Administrations-Software)- Zusätzlicher Antivirus zur vorhandenen Firewall- NovaSafe als zusätzliches Backup Zeitrahmen: 3 TageBeteiligte Personen: Sunlynx-IT-Leiter, 2 Mitarbeiter des ByteRaider-Teams


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