Salesforce Cloud 31.08.2011, 20:17 Uhr

die grosse Wahlfreiheit

Schweizer Unternehmen sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten in der Cloud. Die Lösung: Ab Anfang 2012 können Salesforce-Kunden wählen, ob sensible Informationen on-premise oder in Salesforce-Rechenzentren gehalten werden.
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Marc Benioff, CEO Salesforce: Daten on-premise oder in der Cloud? Ab Anfang 2012 entscheiden die Kunden selbst.
Auf der Dreamforce in San Francisco geht es ganz dick um die Zukunftstrends "social enterprise", soziales Marketing auf Facebook, Twitter und Salesforce Chatter (davon in den nächsten Tagen mehr). Ein kleines Feature jedoch, das Salesforce-CEO Marc Benioff in seiner Eröffnungs-Keynote eher beiläufig erwähnte, könnte die Attraktivität von Salesforces Cloud-Services in der Schweiz grossen Auftrieb verleihen: die Data Residency Option (DRO).  Denn Schweizer Unternehmen sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten in der Cloud. Verfügbarkeit und Sicherheit zählen zu den Hauptbremsklötzen. Man denke nur an den US-amerikanischen "Patriot Act", der es der amerikanischen Regierung erlaubt, jederzeit die Herausgabe von Daten zu verlangen, auch von amerikanischen Rechenzentrumsbetreibern ausserhalb der Vereinigten Staaten. Und Salesforce ist ein amerikanischen Unternehmen, das CRM-, Sales- und Services-Portfolios in der Cloud anbietet. Die forcierte Herausgabe von Geschäftsdaten, ein Albtraum-Szenario für Schweizer Firmen. 

Hybride Salesforce-Cloud

Mit der neuen DRC, angekündigt für Anfang 2012, können Schweizer CIOs gemäss ihrer Sicherheits-Policy entscheiden, welche Daten in der Cloud und welche on-premise unter dem eigenen Dach gehalten werden. Wie Computerworld erfuhr, sollen dabei die Felder von Datensätzen als kleinste Einheiten dienen. Im Prinzip wird es also mithilfe von DRO möglich - wenn auch nicht immer sinnvoll - einen Datensatz teilweise on-premise und teilweise in der Cloud zu speichern. Auch Attribute wie "vertraulich" kommen als (automatisiertes) Selektionskriterium pro oder contra Cloud in Frage. Salesforce-Chef Benioff vollzieht damit für sein Unternehmen den längst fälligen Schritt hin zur hybriden Misch-Cloud, und sieht sich zu einem Eingeständnis gezwungen, das dem leidenschaftlichen Cloud-Verfechter Benioff sicher nicht leicht gefallen ist. Nicht alles wandert in die Wolke, geschäftskritische Prozesse und hochsensible Daten hätte viele Kunden schon noch gerne im direkten Zugriff, also on-premise.

Durchbruch in der Schweiz?

Software leasen, Daten auf den eigenen Servern halten, so könnte ein attraktives Beschaffungsmodell für viele Schweizer Firmen aussehen. DRO könnte Salesforces Cloud-Portfolio, bestehend aus den Kernkomponenten CRM/Sales, App-Entwicklung Force.com, Datenbank und Chatter, in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen, seine Attraktivität erheblich steigern, indem es langjährige Bedenken endlich adressiert.


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