Web Analytics 23.05.2014, 12:50 Uhr

Welche Tools sind die besten?

Eine solide Basisfunktionalität bieten alle Produkte. Aber punkto Advanced Analytics trennt sich die Spreu vom Weizen. Adobe, Google, IBM, SAS, AT Internet und Webtrends müssen beweisen, was sie auf der Pfanne haben.
Web Analytics ist mittlerweile ein reifer Markt. Nahezu alle Anbieter haben einen soliden Grundstock an Funktionalitäten integriert. Dazu gehören etwa die Datenintegration aus heterogenen Quellen, Data Warehouses oder Marketing-Kampagnen-Management. Laut Forrester führen Adobe, AT Internet, IBM und Webtrends den Markt an. Google überzeugt insbesondere durch die leichte eingängige Bedienung seiner Premium-Produkte. SAS schätzen die Forrester-Analysten auf dem Markt der Web Analytics als Herausforderer ein. Die Lösungsportfolien der Anbieter unterscheiden sich, wirft man einen Blick auf sogenannte "advanced features" wie predictive Analytics, industriespezifisches Benchmarking, APIs, eine technische Telefon-Hotline und mobile Applikationen. Forrester hat insgesamt sechs Web-Analytics-Tools auf den Prüfstand gestellt (Forrester Wave: Web Analytics, Mai 2014): Adobe: Adobe Analytics Premium (vom Frühjahr 2014) AT Internet: Analyzer III (vom Oktober 2012) Google: Google Analytics Premium (kontinuierliche Updates) IBM: IBM Digital Analytics (Version 14 vom Januar 2014) SAS Institute: Adaptive Customer Experience/ACE (Version 6.1 vom April 2013) Webtrends: Analytics on Demand (Okt 2013) Segments (Okt 2013), Streams (April 2013), Action Center (Juli 2013) und Webtrends Explore (Januar 2014) Alle Testkandidaten mussten in den drei Hauptdisziplinen zeigen, was sie drauf haben: das aktuelle Lösungsportfolio, Strategie und Marktpräsenz. Die Notenskala reichte von 0 für schwach bis 5 für stark (Detailbewertungen siehe unten). Insgesamt sehen die Tester Adobe an der Spitze. Adobe dominiere den Markt und könne die grösste Anzahl von Enterprise-Web-Analytics-Clients für sich verbuchen. Vor Kurzem hat der Anbieter die EInzelprodukte SiteCatalyst, Discovery, Genesis, Data Warehouse, Report Builder, Dynamic Tag Management und Insight zu einem attraktiven Premium-Angebot geschnürt. Adobe Analytics Premium ist wiederum eine Komponente der Digital Marketing Cloud. Kunden gefalle Adobes Vision einer Marketing Cloud, sagt Forrester. Sie seien sich aber nicht sicher, ob der Hersteller die hochgesteckten Erwartungen in Zukunft auch erfüllen könne. Forrester empfiehlt, die sogenannte Advanced Analytics auch den Business-Kunden leichter zugänglich zu machen. Nächste Seite: Die Bewertung der Anbieter im Detail

IBM vernachlässigt Web-Analytics-Kunden

IBMs hartnäckiger Fokus auf Enterprise-Web-Analytics-Clients trägt Früchte und hat dem Unternehmen einen festen Platz im Leaders-Quadranten gesichert. Forrester streicht besonders das Cross-Channel-Tracking über IBMs Marketing- und Commerce-Plattformen hervor. Gute Noten erntet auch die Integration von verhaltensbasiertem Marketing, eCommerce und die mobilen Analytics-Tools der akquirierten Firma Xtify. Einige Web-Analytics-Kunden seien jedoch mit dem aktuellen Lizensierungsmodell nicht zufrieden und wünschen sich eine stärkere Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. IBM sollte diesen Wünschen intensiver als bisher Gehör schenken, empfiehlt Forrester.

Webtrends: Innovationen im Fokus

Webtrends legt ganz grossen Wert auf Produktinnovationen, Kundensupport und sein Partner-Ökosystem. Diese strategischen Schwerpunkte haben dem Unternehmen eine feste Position in Forresters Leader-Quadranten erobert. Web Analytics und eine Multi-Channel-Strategie zählen zum Kerngeschäft von Webtrends. Um seine führende Marktposition zu sichern, sollte Webtrends auf hochwertige Funkltionalitäten und Partnerschaften setzen, die das Unternehmen in einem sehr kompetitiven Markt klar vom Wettbewerb differenzieren. Mit AT Internet ging es bislang steil aufwärts, dank einem klaren Fokus auf technische Innovationen. AT Internet ist der Newbie in Forresters Leader-Quadranten. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Märkte in Europa, Russland, Südamerika und Südost-Asien. Laut Forrester ist das eine gute Wachstumsstrategie, allerdings müssten die Lösungen für Business-Anwender noch zugänglicher und leichter bedienbar werden.

Google muss sich anstrengen

Google, im Suchmaschinen- und mobilen Werbemarkt dominierend, wird auch im Enterprise-Web-Analytics-Segment immer stärker. Premium-Kunden können Googles Data Warehouse in der Cloud benutzen, ohne dass zusätzliche Gebühren anfallen, was das Premium-Angebot attraktiver macht. Übers Data Warehouse lassen sich weitere Google-Produkte integrieren. Das Unternehmen dürfe sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, meint Forrester. Weitere Anstrengungen seien nötig, um die professionelle Geschäftskundschaft in Zukunft zufrieden zu stellen.

SAS: Synergie ist kein Selbstläufer

SAS vertraut auf seinen langjährigen Erfolg im Business-Analytics-Marktsegment und erhofft sich davon Synergie-Effekte auch für die Web-Analytics-Kundschaft. Das Unternehmen baut sein digitales Enntwicklerteam und sein Partneretzwerk aus. Unternehmenskunden werden vom neuen Angebot Adaptive Customer Experience (ACE) angetan sein, unter anderem auch deshalb, weil ACE das Visual-Analytics-Modul von SAS nutzt. Synergie-Effekte sind aber kein Selbstläufer. SAS müsse stärker als bisher sein ACE auf die Bedürfnisse von Web-Analytics-Profis ausrichten, empfehlen die Forrester-Analysten. Erst dann würden sich die gewünschten Synergie-Effekte einstellen.



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