12.11.2013, 13:25 Uhr

Schweizer ICT braucht Innovationen

Das Swiss ICT Symposium 2013 steht im Zeichen der Innovation. Vor allem ist der Anlass aber auch einer der besten Networking-Events der Branche.
Am Swiss ICT Symposium trifft sich die IT-Prominenz der Schweiz
Nach Innovation streben wir alle. Ob im Berufsleben oder zuhause, ob in der Politik oder auf dem Sportplatz. Ständig wird versucht, einen bestehenden Prozess, ein bestehendes Gerät, durch etwas neueres, besseren zu ersetzen. Die Hoffnung dafür ruht zumeist auf der IT. Neue Technologien sollen helfen, dass Unternehmen gewinnbringender und der Alltag effizienter werden. Damit aber die IT-Welt diesen Ansprüchen genügen kann, muss sie immer einen, noch besser zwei Schritte voraus denken, die Entwicklung erkennen und entsprechend agieren, nicht reagieren. Wer dies schafft, erfüllt die Bedürfnisse von morgen schon heute. Darum ist es nicht verwunderlich, dass das Swiss ICT Symposium 2013 * mit dem Motto: «ICT-Werkplatz Schweiz – wohin? Schweizer Innovationen, Technologien, Märkte» zahlreiche Interessenten anlockt. Banken und Versicherungen, Mobilfunkanbieter und Industrieunternehmen, Kantone oder den Bund. Die unterschiedlichsten Branchen haben ihre IT-Vertreter nach Luzern entsendet, um über Innovationen zu diskutieren. Und über den IT-Werkplatz Schweiz.  Denn das Symposium, das von SwissICT durchgeführt wird und seine 33. Ausgabe feiert, ist immer auch einer der besten Networking-Events des gesamten Jahres. Entsprechend illuster ist die Gästeauswahl, Swisscom, Raiffeisen, Abraxas, FINMA, die Schweizerische Post, HP oder Zühlke haben ihre Vertreter entsendet, um nur zufällig einige aus der über 100 Namen umfassenden Liste herauszupicken. 

Postfinance und Degenfechten

Am Eröffnungsabend kamen die Gäste ganz auf ihre Kosten. Zuerst sprach Postfinance CIO Enrico Lardelli über «innovieren und innoviert werden». Aufgrund von Kundenverhalten, veränderter Marktsituationen und verschärften regulatorischen Vorschriften sei sein Unternehmen ständig gezwungen, innovativ zu sein. Dass dafür der PostFinance-IT 250 Millionen Franken pro Jahr zur Verfügung stehen, mache Spass, sagt Lardelli. Und eröffnet einige Möglichkeiten. Eine Zusammenarbeit mit Swisscom, infolge derer das Handy zum Security-Token wird, ist nur eine der neusten davon. Als Lardelli seine Zahl nannte, stieg der Geräuschpegel im Saal merklich an. Was darauf schliessen lässt, dass die Mehrheit der Symposium-Teilnehmer mit deutlich knapperem Budget haushalten muss. * Computerworld ist Medienpartner vom Swiss ICT Symposium 2013 Lesen Sie auf der nächsten Seite: Networking ist existenziell
Bei Max Heinzer ging es anschliessend nicht um IT. Sondern um Motivation. Die ehemalige Nummer 1 der Welt (und aktuelle Nummer 3) im Degenfechten wählte dafür einen scheinbar merkwürdigen Weg. Er erzählte vom schlimmsten Tag seines Sportlerlebens, zufälligerweise der 1. August (2012), als er bei den Olympischen Spielen von London Gold wollte und deutlich scheiterte. Eine seiner Botschaften an die anwesenden Manager war, auch im Negativen immer das Positive zu suchen. Und dass man nach einer Niederlage wieder aufstehen kann, dass zuvor aber genügend Zeit in die Verarbeitung investiert werden muss. Weil seine Leidensgeschichte mit Leidenschaft vortragen wurde, war der Applaus am Ende des Beitrags der Applaus gross. Erst recht, als einige der Anwesenden zu einer Fecht-Demonstration gegen den Spitzensportler antreten durften respektive mussten, je nach Sichtweise. 

Networking ist existenziell

Dieser Mix von Fachsimpeln und Lockerheit ist, was das Swiss ICT Symposium ausmacht. Bei einem Galadinner wurden später am Abend Kontakte geknüpft, bei einem Bier an der Bar die Gespräche vertieft. Die Stimmung war gut, viele Menschen trafen sich zum ersten Mal und fanden schnell heraus, dass sie mit ihren Ansichten und Problemen keineswegs alleine dastehen. Solche «Get-Together-Events» sind für die Schweizer ICT enorm wichtig, nach wie vor kämpft die Branche um die öffentliche Aufmerksamkeit, die ihr eigentlich zustehen müsste. Mitverantwortlich dafür ist, dass zu viele Leute in der ICT ihr eigenes Süppchen löffeln. Anstatt zu begreifen, dass auch dem Individuum geholfen wird, wenn es der Branche besser geht. Um zu sehen, zu was die Branche in der Lage wäre, gibt es im Verlauf des Tages 20 Fachreferate und verschiedene Keynotes zu den Themen «Märkte», «Innovation» sowie «Technologie und Management». Gehalten von Leuten aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft, Politik und Medien. Dabei wird es um aktuelle IT-Probleme, künftige Herausforderungen und Evergreens wie den Fachkräftemangel gehen. Über die Highlights berichten wir morgen in einem Artikel und heute laufend via Twitter.  Am Abend findet zudem die Verleihung der Swiss ICT Awards 2013 statt, dem selbsternannten Oscar der Branche. Computerworld wird auch darüber berichten, die Finalisten kann man sich vorab bereits anschauen. 



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