07.05.2014, 14:40 Uhr

Kanton St. Gallen vereinfacht Steuererfassung für KMU

Seit dem 1. Januar gibt es für Unternehmen Angebote, die Quellensteuer automatisch zu erfassen. Aufgrund von hohen Softwarepreisen war dies für kleinere Firmen bisher kein Thema, der Kanton St. Gallen hat darum eine Gratis-Lösung entwickelt.
Dank einer Gratis-Lösung des Kantons St. Gallen soll der administrative Aufwand der Quellensteuererfassung auch für KMUs deutlich geringer werden
Wer in seinem Unternehmen Angestellte beschäftigt, die ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, aber über keine Niederlassungsbewilligung (Ausweis C) verfügen, muss für diese Quellensteuern entrichten. Seit dem 1. Januar 2014 gibt es für Unternehmen die Möglichkeit, die Quellensteuerdaten mit sämtlichen Kantonen in einem einheitlichen und standardisierten Prozess (Einheitliches Lohnmeldeverfahren ELM Quest) elektronisch abzurechnen. Dies spart den Unternehmen und den Anbietern von Lohnprogrammen Aufwand und reduziert Fehlerquellen. Unternehmen müssen Lohndaten nicht mehr wie bisher für die verschiedenen Empfänger wie SUVA, AHV oder Kantone separat aufbereiten, sondern sie können sich per Knopfdruck die Mehrarbeit sparen. Um bei ELM mitmachen zu können, müssen die Firmen eine Software einsetzen, die von Swissdec, einem nicht gewinnorientierten Gemeinschaftsprojekt der grössten Lohndatenempfängern, zertifiziert wurde. Anbieter sind beispielsweise SAP, Abacus, Sage Suisse oder Soreco, die gesamte Liste gibt es hier. Vor allem für kleine Firmen ist diese Software oft zu teuer, sie müssen die Quellensteuerabrechnung darum nach wie vor manuell durchführen. Da die Quellensteuer auch für Grenzgänger anfällt, bedeutet dies für Unternehmen in Grenzregionen teilweise grossen Aufwand. Als erster Kanton bietet St. Gallen solchen Firmen Abhilfe. In Zusammenarbeit mit Abraxas haben die Ostschweizer die Weblösung eQuellensteuer eingeführt. Darüber können auch Unternehmen, die sich keine Swissdec-zertifizierter Software leisten können, ihre Quellensteuern elektronisch mit dem Kanton austauschen. Die Nachfrage scheint enorm zu sein, beim Pilotprojekt wollten von 40 angefragten Arbeitgeber 40 dabei sein, wie Reto Schneider, Hauptabteilungsleiter Management Support des kantonales Steueramts, auf Nachfrage erklärt. Und seit die Weblösung im April gelauncht wurde, nutzen bereits 350 Arbeitgeber das Tool. Nun will man eQuellensteuer in einer Arbeitsgruppe auch den anderen Kantonen schmackhaft machen.



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