iPad 2 15.03.2011, 11:02 Uhr

Kaum gestartet, schon ausverkauft

Apples iPad 2 verkauft sich in den USA blendend. Am ersten Wochenende gingen bereits eine halbe Million der Tablets über die Ladentische. Die Apple-Flunder ist damit so gut wie ausverkauft.
Einer von 500'000 iPad-2-Käufern, hier vor dem Apple-Laden in New York City (Bild: IDGNS)
Das iPad 2 hat in den USA ein erfolgreiches Startwochenende hingelegt. Nach Schätzung des Piper-Jaffray-Analysten Gene Munster wurden 400'000 bis 500'000 Stück verkauft. Der Investmentbank zufolge ist das Tablet in den USA offenbar vergriffen, wofür nicht zuletzt eine grosse Zahl an iPad-Neukunden verantwortlich war. Allerdings gibt es auch Kritik an der Organisation des Produktstarts. Denn durch den Verkauf an Graumarkthändler auch in Apple-Stores kamen legitime Kunden zu kurz, meint etwa 9 to 5 Mac.

Positiv für Apple ist dagegen, dass das iPad 2 offenbar relativ günstig in der Herstellung ist. Das Marktforschungsunternehmen iSuppli schätzt, das die Komponenten des 32-Gigabyte-3G-Modells etwas mehr als 320 Dollar kosten. Das ist rund ein Zehntel weniger, als Motorola nach iSuppli-Schätzung für die Teile seines iPad-Herausforderers Xoom berappt. Dabei bietet das Apple-Gerät offenbar die bessere Grafikleistung.

Grosser Ansturm

Vergangenen Freitag gab es in den USA einmal mehr vor den Geschäften teils lange Warteschlangen. Der Ansturm war laut Piper Jaffray so gross, dass man noch am Wochenende nicht mehr in der Lage war, bei Apple oder grossen Handelsketten noch Geräte aufzutreiben. In Apples Webshop hat die gewaltige Nachfrage dazu geführt, dass die angegebene voraussichtliche Lieferzeit für ein iPad 2 bereits auf drei bis vier Wochen geklettert ist. Mit bis zu 500'000 verkauften Einheiten am US-Startwochenende übertrifft das iPad seinen Vorgänger klar. Allerdings sind diesmal das 3G- und das reine WLAN-Modell auch gleichzeitig gestartet.

Beim US-Produktstart hatten auch Graumarkthändler Hochsaison, die Geräte für den Weiterverkauf in andere Länder horten. So berichtet Bloomberg, dass bei einem Geschäft in San Francisco eine Gruppe von rund 35 Chinesen Geräte für einen Graumarkthändler horten wollten. 9 to 5 Mac kritisiert, dass Apple solchen Praktiken keinen effektiven Riegel vorgeschoben habe. In einem Store in Los Angeles habe es ein Käufer mithilfe von Freunden geschafft, so viele 3G-Modelle abzustauben, dass schon der neunte Kunde in der Warteschlange nicht mehr das gewünschte Gerät bekam.

Günstige Grafikpower


Laut Apple-Ankündigung sollte das iPad 2 bis zu neunmal mehr Grafikleistung bieten als sein Vorgänger. Erste Benchmark-Tests der Hardware-Webseite Anandtech bestätigen das zwar nicht ganz, doch bis zu siebenmal mehr Grafikpower bietet die zweite Gerätegeneration demnach. Positiv für Apple fällt insbesondere der Vergleich mit Motorolas Xoom aus, das iSuppli Anfang März als auf den ersten Blick ersten ernsthaften Herausforderer für das iPad bezeichnet hatte. Doch in den AnandTech-Benchmarks schafft das Xoom nicht einmal halb so gute Werte wie das iPad 2.

Dabei kommt der Herausforderer Motorola nach iSuppli-Schätzung sichtlich teurer als Apple das iPad 2. Denn die Bauteile eines Xoom mit 32 Gigabyte Solid-State-Drive sowie integrierten 3G-Modul kosten den Marktforschungsunternehmen zufolge 359,92 Dollar. Apple dagegen hat es geschafft, die Kosten für sein Modell mit gleicher Speicherkapazität praktisch auf dem Niveau des Vorgängers zu halten. Die HSPA-Variante enthält demnach Komponenten im Wert von 326,60 Dollar.




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