Computex 02.06.2010, 10:51 Uhr

Demo gegen Apple

Die Besucher der Messe Computex sind von lautstarken Demonstranten begrüsst worden. Ihr Protest richtet sich unter anderem gegen Apple.
Besonders Apple-Chef Steve Jobs wird dabei zum Buhmann
Gut 30 Demonstanten aus Gewerkschafts- und Umweltschutzkreisen haben zur Eröffnung der Computex-Messe in Taiwan gegen die Arbeitsbedingungen in den Zuliefererbetrieben von Computerkonzernen wie Apple und Dell.
Konkret die Zustände bei Foxconn Electronics wurden angeprangert. Die taiwanesische Firma mit Produktionsstätten in China gehört zu den grössten Herstellern, die im Auftrag von internationalen Unternehmen Elektronikprodukte herstellen. Die schlechten Arbeitsbedingungen bei Foxconn, vor allem in deren Fabriken in China, sind nach einer veritablen Selbstmordwelle von Fliessbandangestellten in die Schlagzeilen geraten.
"Diese Firma ist eine ausbeuterische Klitsche im grossen Stil", meint Lennon Ying-Dah Wong, Chef der Gewerkschaft "First Commercial Bank Industrial Union". Foxconn habe viel Geld verdient, würde allerdings nichts davon seinen Arbeitnehmern zu Gute kommen lassen, klagt er an.
Auf den Plakaten der Demo-Teilnehmer waren auch die Konterfeis von Firmenchefs der Computerindustrie abgebildet, darunter auch von Apples CEO Steve Jobs. Dieser wurde als "Blutsauger" tituliert und als Krimineller dargestellt.
Die Polizei versuchte zwischenzeitlich, die unbewilligte Demo aufzulösen, liess aber schliesslich die Proteste gewähren.
Inzwischen hat Apple auf die Vorkommnisse in den Foxconn-Fabriken reagiert. So hat die Firma versprochen, die Selbstmorde zu untersuchen. Zudem werde ein Teil des Gewinns aus den iPad-Verkäufen, namentlich 0,7 Prozent, den Foxconn-Mitarbeitern zukommen.



Das könnte Sie auch interessieren