08.02.2013, 09:18 Uhr

Apple soll seine 137 Milliarden Dollar ausgeben

Apples riesige Bargeldreserven sind bekannt, was sie damit tun, nicht. Ein bekannter Wall-Street-Investor fordert die Aktionäre darum auf, sich ihren Teil des Geldes zu holen.
David Einhorn, einer der bekanntesten Wall-Street-Investoren
Apples dank iPhone- und iPad-Verkäufen prall gefüllte Schatztruhe weckt Begehrlichkeiten: Der streitbare US-Hedgefonds-Manager und Apple-Grossaktionär David Einhorn will den kalifornischen Technologiekonzern mit einer Klage sowie massivem öffentlichen Druck dazu bewegen, einen grösseren Anteil seines Reichtums an die Aktionäre abzutreten. Apple hatte zum Jahreswechsel gut 137 Milliarden Dollar auf der hohen Kante liegen.  Einhorn startete seinen Vorstoss am Donnerstag mit Auftritten bei US-Fernsehsendern sowie einem Brief an die anderen Anteilseigner. «Es ist Euer Geld», schrieb er. Parallel dazu reichte er seine Klage beim Bezirksgericht in Manhattan ein. Mit dem juristischen Schachzug will er verhindern, dass Apple es durch eine Satzungsänderung erschwert, verzinste Vorzugsaktien auszugeben. Dadurch beschneide sich das Management unnötig bei seinen Möglichkeiten, Werte auszuschütten, argumentierte Einhorn. «Wir wissen von keinem anderen Unternehmen, welches diesen Schritt jemals freiwillig getan hätte.»

Massnahmen eingeleitet

Apple reagierte  mit einer Stellungnahme und erklärte, man werde den Vorschlag von Einhorn zur Ausgabe von Vorzugsaktien «gründlich prüfen». Erst im März vergangenen Jahres hatte der Konzern unter seinem neuen Chef Tim Cook einen Kurswechsel vollzogen und angekündigt, nach 17 Jahren berhaupt wieder eine Dividende zu zahlen. Zudem startete Apple einen Aktienrückkauf. Durch die beiden Aktionen sollen binnen drei Jahren 45 Milliarden Dollar an die Anteilseigner gehen; knapp 10 Milliarden davon sind bereits geflossen.  Es habe «aktive Gespräche» darüber gegeben, weiteres Geld an die Aktionäre auszuschütten, erklärte Apple nun. Beobachter verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die steuerrechtlichen Konsequenzen: Da ein Grossteil der Reserven im Ausland liegen, müsste Apple das Vermögen zunächst in die USA überweisen und auf die Gewinne Steuern bezahlen. Bis Börsenschluss stieg die in den vergangenen Monaten stark gefallene Aktie um 3 Prozent. Viele Börsianer scheinen zu hoffen, dass Einhorn sich durchsetzen kann: Sein finanzkräftiger Hedgefonds Greenlight Capital ist ein grosser Apple-Anteilseigner mit 1,3 Millionen Aktien, die nach aktuellem Stand gut 600 Millionen Dollar wert sind.



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