02.12.2014, 11:09 Uhr

Snowden erhält alternativen Nobelpreis

Whistleblower Edward Snowden ist in Stockholm mit dem «Right Livelihood»-Preis bedacht worden, der auch als alternativer Nobelpreis bekannt ist.
In einer feierlichen Zeremonie in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist am Montag dem US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden der «Right Livelihood»-Ehrenpreis  verliehen worden. Snowden, der nicht persönlich den Preis in Empfang nehmen konnte, sondern via Viedeoleitung aus Russland zugeschaltet wurde, erhält die Ehrung für seine Veröffentlichungen zu den Überwachungstätigkeiten des US-Geheimdienstes NSA. «Herr Snowden, der Preis wartet hier auf Sie und wir hoffen, dass Sie in naher Zukunft herkommen können, um ihn entgegen zu nehmen», erklärte Jakob von Uexkull, Leiter der «Right Livelihood»-Stiftung, welche die alternativen Nobelpreise vergibt. Als Snowden auf der Leinwand erschien, wurde er mit einem minutenlangen Applaus begrüsst. In seiner Rede dankte er jene Journalisten und Aktivisten, die ihn bislang unterstützt haben. «Alles, was wir geopfert haben, war es wert, und ich würde es wieder tun», sagte er. «Hier geht es um unser Leben und die Welt, die wir der nächsten Generation überlassen wollen», erklärte Snowden und unterstrich, dass die Massenüberwachung der US-Geheimdienste keinen einzigen Terrorangriff verhindert hätten - ursprünglich der Grund, warum die USA begonnen hätten, jeden und alles zu observieren.
«Vielen Dank und ich hoffe, dass ich Sie alle bald in Schweden treffen kann», beendete Snowden seine Rede mit einem vielsagenden Lächeln.

Offeriert Schweden Snowden Asyl?

Im Vorfeld der Preisverleihung wurde in Regierungskreisen diskutiert, ob dem Whistleblower in dem skandinavischen Staat Asyl gewährt werden soll. «Es ist eine Schande sowohl für Schweden wie auch für die EU, dass ein demokratisch zweifelhafter Führer wie Putin der einzige ist, der einem Helden wie Edward Snowden Asyl gewährt», sagt Valter Mutt, aussenpolitischer Sprecher der schwedischen Grünen, die an der derzeitigen Koalitionsregierung unter sozialdemokratischer Leitung beteiligt sind. Danach wird der Politiker ganz praktisch: «Es gibt ein Regierungsflugzeug», das Snowden abholen könne. «Die praktischen Fragen kann man immer lösen, wenn der politische Wille vorhanden ist», fügt Mutt an.



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