08.03.2011, 08:01 Uhr

Mehr Handygequassel in Zügen

Die SBB rüstet auf: Durch neue Antennen und Repeater wird die Kapazität des mobilen Datenverkehrs erhöht, was für stabilere Telefonverbindungen sorgen soll.
Mit Repeatern will die SBB für mehr Mobilfunkkapazität in den Zügen sorgen
Viele kennen das Problem: Man sitzt im Zug, das Handy am Ohr und plötzlich bricht die Verbindung zum Gesprächspartner ab. Dies hat nicht zwingend mit schlechtem Empfang zu tun: Oft ist schlicht und einfach die Kapazitätsgrenze im Mobilfunknetz erreicht. Denn die einzelnen Zellen des Netzes können nur eine beschränkte Anzahl von Verbindungen aufrechterhalten. Da in einem vollen Zug meist viele Personen gleichzeitig diese Zelle beanspruchen, übersteigt der Datenstrom nicht selten die Kapazität. Dem wollen die SBB jetzt mit einer technischen Aufrüstung ihrer Wagen entgegenwirken.

Aktuell können gemäss der Sonntagszeitung rund 40 Personen pro Mobilfunkanbieter und Zug gleichzeitig telefonieren. Durch die neue Infrastruktur soll diese Kapazität auf 100 gleichzeitig telefonierende Personen erhöht werden. Profitieren können von der verbesserten Technik aber nicht nur Telefonierende, sondern auch Leute, die im Zug über das Handynetz im Internet surfen. Die SBB betonten auf Anfrage von Computerworld, dass mit der neuen Infrastruktur die Handystrahlen nicht verstärkt, sondern lediglich besser verteilt werden. Dies wird dank neuen 3G-Antennen und sogenannten Repeatern erreicht, welche die Mobilfunkstrahlen gleichmässiger im Wageninnern verteilen.

50 Millionen kostet die Aufrüstung der Züge, wovon die Mehrheit die involvierten Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange übernehmen. Insgesamt werden 1200 Wagen mit der neuen Technik ausgestattet, prioritär werden Wagen aus dem Fernverkehr behandelt. Die SBB haben einen Zeitrahmen von vier Jahren für die Durchführung genannt.



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