14.12.2011, 10:46 Uhr

Swisscom verliert 1,2 Milliarden Franken

Das Swisscom-Engagement beim italienischen Anbieter Fastweb sorgt für einen Abschreiber in Milliardenhöhe.
Swisscom-Chef Carsten Schloter muss einen Verlust von 1,2 Milliarden Franken bekanntgeben
Die schwierige Wirtschaftslage in Italien und ein künftig tieferes Wachstum bei Fastweb führen zum massiven Verlust von 1,2 Milliarden Franken, gibt die Swisscom am Mittwoch bekannt. Laut dem Konzern hat dieser Abschreiber keinen Einfluss auf den Cashflow oder die Ausschüttung an die Aktionäre, sehr wohl jedoch auf den Reingewinn des Geschäftsjahres 2011. Dieser wird um 1,2 Milliarden Franken reduziert. Im vergangenen Jahr hatte die Swisscom noch 1,8 Milliarden Franken verdient. «Probleme bereitet uns vor allem das Privatkundengeschäft», sagt Swisscom-Chef Carsten Schloter. In Italien herrsche eine zunehmende Sättigung im Breitbandmarkt und ein intensiverer Preiswettbewerb, so Schloter. Zudem sei die Wechselbereitschaft der Kunden gestiegen, wodurch Fastweb wohl zahlreiche Kunden verlor. Teures Auslandengagement Vor knapp fünf Jahren investierte Swisscom umgerechnet 5,1 Milliarden Franken in die Fastweb-Übernahme. Darüber hinaus übernahm der Schweizer Telko Schulden in Höhe von 1,8 Milliarden Franken. Die anfänglich guten Resultate konnte die Swisscom-Tochter nicht halten. Im dritten Quartal diesen Jahres sank der Euro-Umsatz um 10,6 Prozent. «Insgesamt hat das Unternehmen Fastweb seit dem Swisscom-Engagement 35 Prozent an Wert eingebüsst», sagt Schloter. Der Swisscom-CEO muss dieses Resultat auch mit verantworten – war er doch zwischen April und November 2010 interimistischer CEO von Fastweb.



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