12.02.2014, 15:19 Uhr

Wie Swisscom ihr Netz verbessern will

Jedes Jahr gibt die Swisscom an, Milliarden in ihre Infrastruktur zu investieren. Doch wozu wird das Geld eigentlich genutzt?
4G/LTE (im Bild: Antenne von Ericsson) sorgt dafür, dass der Datenverkehr auf den Mobilfunknetzen zunimmt. Neue Technologien sollen dafür sorgen, dass es nicht zum Stau kommt
Die Schweizer Mobilfunknetze müssen immer mehr Traffic aushalten. Deswegen investieren die Telcos Milliarden, um sie auszubauen. Und setzen neue Technologien ein, welche die Datenübertragungen verbessern sollen. Seit zwei Wochen testet Swisscom mit «Voice over LTE» (VoLTE) eine Methode, welche aus 4G/LTE auch eine Sprachübertragungstechnologie machen soll. Bisher sind mit 4G nur Datenverbindungen möglich. Der Vorteil der 4G-Telefonie gegenüber 3G (und früheren Technologien) soll unter anderem der schnellere Verbindungsaufbau sein, sagt Heinz Herren, Leiter IT, Network & Innovation bei Swisscom. Dieser soll nur noch ungefähr zwei Sekunden dauern. Dazu soll auch die Sprachqualität besser werden, wobei Computerworld dies bei einem Test mit Betageräten nicht verifizieren kann. Dazu ist zu sagen, dass bereits mit 3G die sogenannte «HD-Sprachqualität» genutzt werden kann, die Unterschiede werden also minim sein. Die VoLTE-Technologie soll aber noch weit mehr können und lässt die Möglichkeit offen, in Zukunft beliebige Applikationen zuzuschalten. So glaubt Herren, dass es möglich sein wird, Echtzeit-Sprachübersetzungen zu machen. Man telefoniert also beispielsweise mit einem ausschliesslich Mandarin-sprechenden Chinesen und hört dessen Antworten in Deutsch. Vorerst ist für die Swisscom aber wichtiger, dass mit VoLTE das Netz effizienter genutzt wird. Dies dauert aber noch, bislang ist einzig das Galaxy S4 VoLTE-fähig. Man geht davon aus, dass im Laufe des Jahres weitere Geräte dazukommen werden.

LTE-Advanced sorgt für noch mehr Traffic

Genauso wie man hofft, dass bereits am in 2 Wochen stattfindenden Mobile World Congress in Barcelona – Computerworld wird vor Ort sein – Endgeräte vorgestellt werden, die LTE Advanced-tauglich sind. Herren kündigte an, die Technologie, mit der Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s möglich sind, im zweiten Quartal 2014 zu launchen. Das ist keine Neuigkeit mehr, dies verkündete Swisscom bereits als Antwort auf die Sunrise-Produktoffensive Ende Januar. Swisscom erwartet wie Sunrise, mit der LTE-Lancierung auf Smartphones bis im Q3/14 warten zu müssen. Datensticks sollen bereits im Q2/14 verfügbar sein. Wenn dies geschieht, wird das Netz wohl nochmals einen grossen Anstieg an Traffic verzeichnen. Heute sind knapp 15 Prozent aller Swisscom-Geräte 4G/LTE-fähig. Diese sind für 25 Prozent des gesamten Datenvolumens verantwortlich. Mit dem weiteren LTE-Ausbau und der Einführung von LTE Advanced müssen darum weitere Massnahmen getroffen werden, um das Netz leistungsfähiger zu mach

Antennen auf Strassenhöhe

Swisscom testet deshalb aktuell sogenannte Small Cells. Das sind kleine Antennen auf Strassenhöhe, die in städtischen Gebieten auf einer Reichweite von einigen hundert Metern das Mobilfunk-Signal verstärken sollen. Die dabei anfallende Strahlung soll mit maximal sechs Watt derart gering sein, ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"64814","page":0,"text":"dass sie nicht unter die NISV-Verordnung fallen","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#!, es können – von den nötigen Mietverträgen für die Standorte einmal abgesehen - also beliebig viele dieser Antennen aufgestellt werden. Entsprechende Pilotversuche gibt es bereits in Winterthur und Lausanne. Bis 2016 sollen schweizweit 2000 bis 4000 solcher Small Cells im Einsatz sein. Insgesamt will Swisscom dieses Jahr 1,75 Milliarden Franken in ihr Netz investieren. Wie viel davon für welche Technologie anfällt, will Swisscom nicht sagen. Der Mobilbereich soll mit einer dreistelligen Millionensumme ins Gewicht fallen.



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