20.12.2013, 10:07 Uhr

Swisscom wurden 60 Millionen Datensätze geklaut

Auf den Datenbändern, die der Swisscom letztes Jahr aus dem Rechenzentrum gestohlen worden sind, befinden sich unter anderem persönliche Daten von Prominenten wie Roger Federer und Doris Leuthard. Das Verfahren gegen unbekannt wurde mittlerweile sistiert.
Die Swisscom-Datenbänder wurden von Experten ausgewertet - die Informationen darauf sind teilweise brisant
Die Telefonnummer von Weltstar Roger Federer, der Wohnort von Bundesrätin Doris Leuthard oder die Email-Adresse von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad. Sie alle befinden sich auf den Datenträgern, die der Swisscom im letzten Herbst geklaut wurden. Die «Neue Zürcher Zeitung» erhielt diese Bänder damals zugespielt und machte die Meldung publik. Mittlerweile hat sie die Bänder von Experten auswerten lassen und darauf unter anderem eine Liste von 979 in der Schweiz wohnhaften Prominenten gefunden. Sie alle gehören zur VIP-Kundschaft der Swisscom, insgesamt werden 19 741 Platin- und 126 034 Gold-Kunden geführt. Auch dies Information aus den rund 60 Millionen Datensätzen der Bänder, die daneben unter anderem knapp 15 000 interne Mails, Verträge, Projektbeschreibungen und Sitzungsprotokolle beinhalten sollen. Auf den vier Kassetten befinden sich Backup-Daten aus den Jahren 2008 bis 2010, Stichproben der «NZZ» zeigen, dass einige nach wie vor aktuell sind.

Verfahren sistiert

Wie die Bänder geklaut werden konnten, weiss die Swisscom nach wie vor nicht und der Tathergang sei heute nicht mehr nachvollziehbar, sagt Swisscom-Sprecher Olaf Schule. Zum gleichen Schluss kommt die Staatsanwaltschaft Bern-Mitteland. «Zurzeit sind keine weiteren verhältnismässigen Massnahmen ersichtlich, die zur Ermittlung der unbekannten Täterschaft führen könnten», sagt Christof Scheurer, der Informationsbeauftragte der Generalstaatsanwaltschaft des Kantons Berns der «NZZ». Das Verfahren wurde deshalb sistiert.



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