12.11.2009, 08:57 Uhr

Logitech greift nach Videokonferenz-Experten

Der Schweizer Peripheriehersteller Logitech will Lifesize Communications übernehmen, einen US-Spezialisten für Videokonferenzsysteme. In diesem wachstumsträchtigen Markt hat es der Konzern dann mit Konkurrenten wie Tandberg oder Cisco zu tun.
Logitech-CEO Gerald Quindlen
Logitech will den texanischen Videoconferencing-Experten Lifesize für 405 Millionen Dollar in bar übernehmen. Der US-Anbieter habe mehr als 9000 Kunden in 80 Ländern - insbesondere kleine und mittelgrosse Unternehmen sowie Organisationen aus dem Bildungs-, Gesundheits- und Regierungsbereich. Mit der Akquisition erweitert Logitech sein Angebot an Videokommunikationssystemen auf PC-unabhängige Konferenzprodukte. Bisher konzentrierte sich der Schweizer Peripheriehersteller auf die Übertragung mittels Webcam. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen hierfür den gleichnamigen Betreiber des Videotelefoniedienstes Sightspeed gekauft. Die Lifesize-Akquisition soll noch im Dezember abgeschlossen werden. Danach will man den texanischen Anbieter als eigenständiges Tochterunternhmen unter der Führung des bisherigen CEO Craig Malloy weiterführen.
Konkurrenz von Polycom, Tandberg und Cisco
Direkte Mitbewerber von Lifesize sind Polycom und Tandberg. Cisco ist mit seinen qualitativ hochwertigen, aber auch hochpreisigen Telepresence-Systemen hingegen in erster Linie auf grosse Unternehmen fokussiert. Derzeit will Cisco jeoch auch in preisgünstigere Regionen vordringen. Die drei Milliarden Dollar schwere Übernahme des Konkurrenten Tandberg soll dabei helfen. Momentan legt sich allerdings eine Gruppe von Tandberg-Aktionären quer. So haben bisher lediglich etwas mehr als neun Prozent der Anteilseigner des norwegischen Videokonferenz-Experten der Akquisition zugestimmt, heisst es. Dies könnte den Merger platzen lassen. Denn eine Voraussetzung für den Deal ist, dass sich mindestens 90 Prozent der Tandberg-Aktionäre für den Kauf stark machen.Cisco hat sine Angebot ohne Veränderungen bis zum 18. November 2009 verlängert. Nach dem Verstreichen dieser Frist will der US-Netzwerkgigant entscheiden, ob er das Angebot erhöht oder auf die Übernahme verzichtet.
Harald Schodl, idg



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