VMworld 27.08.2012, 19:56 Uhr

neues vSphere 5.1 - altes Lizenzmodell

VMware führt sein altes Lizenzmodell (pro vCPU) wieder ein. Viele VMware-Kunden sparen dadurch Kosten. Grund dafür ist Microsoft.
VMware-Chef Paul Maritz führt das alte Lizenzmodell wieder ein und übergibt das Führungszepter an Patrick Gelsinger.
Auf der VMworld in San Francisco, die am Dienstagabend begann, präsentierte VMware die aktuelle Version 5.1 seiner Virtualisierungssuite vCenter. Die Kernkomponenten des neuen vCenter 5.1: vSphere 5.1, das "Betriebssystem" der Cloud, das Management-Modul vCloud Director 5.1, vCloud Networking und Security 5.1 und ein stärker automatisiertes Desaster Recovery. Mit dem neuen vCenter kommt VMware-Chef Paul Maritz seiner Vision eines "durch Software definierte Rechenzentrum" ein gewaltiges Stück weit näher, also einer Architektur, die besonders den Bedürfnissen von Cloud-Service-Anbietern entgegenkommt. vSphere 5.1 soll zudem die Wünsche kleinerer und mittlerer Unternehmen punkto Virtualisierung besser adressieren. Die Neuerungen im Überblick: vSphere 5.1 unterstützt Virtuelle Maschinen (VMs) mit bis zu 64 virtuellen CPUs. VMware hat das Migrationstool vMotion so erweitert, dass sich VMs auch ohne "Shared Storage" in Echtzeit auf andere Hardware-Ressourcen migrieren lassen. Ausserdem sind laut VMware VM-Backups, -Recovery und -Replikationen einfacher geworden (vSphere Storage Appliance 5.1). Der in vSphere 5.1 enthaltene "Distributed Switch", eine Kernkomponente des software-basierten Rechenzentrums punkto virtualisiertes Netzwerk, unterstützt nun bis zu 500 vernetzte Hosts (pro Switch). Das soll die Verwaltung und die Fehlerbehebung in virtuellen Netzen vereinfachen. Ausserdem hat VMware die Netzwerk-Performance für latenzkritische Anwendungen verbessert: durch eine sogenannte Single-Root-I/O-Virtualisierung (SRIOV). vCloud Director 5.1 soll besser skalieren. VMware setzt damit seine Visoin eines "elastischen virtuellen Rechenzentrums" in die Tat um. vCloud Director 5.1 orchestriert mehrere vSphere-Cluster mit bis zu 30.000 Virtuellen Maschinen. Für Administratoren interessant dürfte eine verbesserte Edition der in vSphere 5.1 enthaltenen Operations Management Suite sein. Das aktualisierte Release automatisiert das Performance- und Kapazitäts-Management und gewährleistet dadurch die besonders sensiblen Service Level Agreements (SLAs) geschäftskritischer Applikationen, und das wie man so schön sagt: proaktiv, auf Basis zeitabhängiger User-Statistiken.
Zurück zum alten Lizenzmodell
VMware hat ausserdem sein neues Lizenzmodell - das virtuellen Arbeitsspeicher (vRAM) kontingentiert und bepreist - aufgegeben und kehrt wieder zum alten Lizenzmodell zurück. Nach dem alten Modell richtet sich der Lizenzpreis lediglich nach der Anzahl der (virtuellen) CPUs. Viele VMware-Kunden fahren besser damit. Ein Grund dafür könnte die zunehmende Konkurrenz durch Microsofts neues Hyper-V 3 sein. Microsoft hatte VMwares neues, vor etwa einem Jahr eingeführtes Lizenzmodell polemisch als "vTax", also virtuelle Zusatzsteuer, bezeichnet.
Preise und Verfügbarkeit
VMware vSphere 5.1 und vSphere Storage Appliance sind laut Hersteller voraussichtlich ab dem 11. September 2012 auf dem Markt. Der Preis für das neue vSphere 5.1 beginnt bei 83 US-Dollar pro Prozessor ohne Limitierung der genutzten Kerne, vRAM oder Anzahl der VMs (Pressemitteilung VMware). Der Einstiegspreis für die *Essentials" liegt bei 495 US-Dollar. vSphere Essentials Plus (inklusive Storage Appliance, Data Protection, Replication und vShield Endpoint) kostet laut Hersteller 4.495 US-Dollar.


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