Das war Apples Keynote

Die AirTags werden real

Lange Zeit waren sie nur ein Gerücht, das Spuren in irgendwelchen Systemversionen hinterliessen, jetzt sind sie bestellbar: die AirTags von Apple. Die runden Chips sollen dabei helfen, verlorene Dinge wiederzufinden; der Klassiker schlechthin ist in diesem Fall wohl der Schlüsselbund. Damit sich die kleinen Scheiben nicht nur irgendwo einstecken, sondern auch befestigen lassen, ist weiteres Zubehör nötig, etwa ein kleiner Schlüsselanhänger aus Leder für 39 Franken. Oder etwas von Hermès, ab 299 Franken?
Wenn die Handtasche kostspielig ist, dürfen es auch die Anhänger sein
Quelle: Apple Inc.
Ein AirTag sendet ein sicheres Bluetooth-Signal aus und stützt sich dabei auf die Ultrabreitband-Technologie (kurz UWB, für Ultra-WideBand). Der Begriff steht für eine Kommunikation im Nahbereich, die extrem breite Frequenzbereiche nutzt, aber durch die geringe Sendeleistung kaum Energie verbraucht. In den AirTags kommt deshalb eine simple Knopfzelle vom Typ CR2032 zum Einsatz, die dem Vernehmen nach mehr als ein Jahr halten soll und sich vom Anwender selber tauschen lässt.
Für Individualität ist gesorgt
Quelle: Apple Inc.
Wenn es nur darum geht, die Schlüssel oder eine Tasche in der Wohnung zu finden, dann funktioniert das am besten mit einem iPhone, das ebenfalls mit UWB klarkommt, namentlich dem iPhone 11 (Pro) oder dem iPhone 12 in allen Ausführungen. In solchen Fällen wird das iPhone zum Tracker, erinnert ein wenig an den Film «Aliens» und zeigt punktgenau zur Fundstelle. Der U1-Chip sorgt auch für ein akustisches, visuelles und haptisches Feedback am iPhone.
Mit dem richtigen iPhone wird die Lokalisierung zu einer Punktlandung
Quelle: Apple Inc.
Wenn sich ein AirTag hingegen im Freien aufhält, lässt er sich über die Funktion «Wo ist?» mit dem iPhone, iPad oder Mac lokalisieren und auf der Karte anzeigen. Das Apple-eigene Netzwerk diente bisher dazu, iPhones, iPads und Macs aufzuspüren, steht aber seit kurzer Zeit auch Drittanbietern offen. Dabei machen sich die Geräte sogar fremde iPhones zunutze, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, und verwenden diese als Vehikel, um ihren Standort zu melden. Dieser Prozess ist so anonym und verschlüsselt, wie man es von Apple erwartet.
Apples «Wo ist?» mausert sich von der Funktion zur Plattform
Quelle: Apple Inc.

Nichts für Stalker

Die AirTags sind unmissverständlich darauf ausgelegt, verlorene Gegenstände wiederzufinden. Sie sind nicht dafür gedacht, Tiere und Fahrzeuge zu tracken oder sogar Personen heimlich zu lokalisieren. Falls also jemandem ein fremdes AirTag in die Tasche gesteckt wird und es dort einige Zeit bleibt, wird das vom iPhone der betroffenen Person registriert und es zeigt eine Meldung. Sollte die Meldung unbeachtet bleiben oder die Zielperson ohne iPhone unterwegs sein, spielt das Kuckucks-AirTag einen Ton ab. All das geschieht nur dann, wenn sich ein AirTag nicht in der Nähe seines Besitzers befindet.

Verfügbarkeit und Preise

Die AirTags lassen sich ab dem 23. April bestellen. Ein einzelnes AirTag kostet 35 Franken, das Vierer-Set gibt es für 119 Franken. Eine optionale Gravur ist inbegriffen.



Das könnte Sie auch interessieren