3 Monate Knast

Der ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter Alex Kibkalo wurde von einem US-Gericht zu einer Haftstrafe von drei Monaten sowie zu einer Geldstrafe über 100 Dollar verurteilt. Er hat eine frühe Windows-8-Version einem Blogger weitergegeben und damit gegen das Betriebsgeheimnis verstossen. Sein Motiv war offenbar eine Mischung aus Frust und Rache. Kibalko schnitt bei einer der von Microsoft regelmässig durchgeführten Performance-Reviews schlecht ab. Doch auch wenn Kibalko verurteilt wurde, Microsoft kann mit dem Ausgang der Affäre auch nicht zufrieden sein. Die Redmonder kamen Kibalko auf die Schliche, weil der Blogger den Konzern kontaktierte, um sich die Echtheit des Codes bestätigen zu lassen. Praktisch war für Microsoft dabei, dass der Blogger ein Hotmail-Konto nutzte. Nach der Kontaktaufnahme durchsuchten Microsoft-Angestellte das Email-Konto sowie Chatlogs des Bloggers und fanden Hinweise auf Kibalko. Die Aktion sorgte vielerorts für Kritik, doch Microsoft sagte, dass die Aktion erlaubt sei. Da dies zu noch grösseren Protesten führte, machte man eine Kehrtwende, entschuldigte sich und überarbeitete die Nutzungsbedingungen. In Zukunft sollen in solchen Fällen nur die zuständigen Ermittlungsbehörden Untersuchungen dieser Art beantragen dürfen. Alex Kibalko, der sich im April vor Gericht schuldig bekannte, sitzt seit März in Untersuchungshaft. Da ihm diese an seine Strafe angerechnet wird, dürfte er in den nächsten Tagen wieder frei sein.