SAP-Anwender kritisieren Produkt-Strategie

Viel Kritik am Produktportfolio

Der DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck formulierte an dem Anlass drei Forderungen an SAP: End-to-End-Integration von SAP-eigenen Lösungen, ein kompatibles Datenmodell über alle Produkte hinweg sowie Flexibilität und Skalierbarkeit von Anwendungen sowie Lizenzmodellen. Es dürfe nicht passieren, dass ein Unternehmen ein Integrationsprojekt lancieren muss, wenn es zwei Produkte des gleichen Herstellers zusammenschliessen will, begründete Lenck die erste Forderung. Sonst könnten die Kunden mit einem vergleichbaren Aufwand auch die Best-of-Breed-Lösung nutzen und mit dem SAP integrieren. Wie er weiter sagte, sei die Forderung keineswegs neu und SAP arbeite auch daran. Neu sei aber mehr Geschwindigkeit gefragt. «Integration ist eine Herzensangelegenheit für SAP. Wir arbeiten mit Hochdruck an daran», sagte dann auch Thomas Saueressig, SAPs President Product Engineering.
DSAG-Vorstand Marco Lenck forderte eine bessere Integration der SAP-Lösungen
Quelle: computerworld.ch
Die einheitlichen Stammdaten als Forderung Nummer zwei würden nach den Worten Lencks eng mit dem Integrationsthema zusammenhängen. Hier stünde sich SAP mit den vielen Zukäufe der vergangenen Jahre teilweise selbst im Weg. Die Akquisitionen brächten ihre eigenen Datenmodelle mit, die nicht immer hundertprozentig mit den traditionellen SAP-Lösungen kompatibel seien.
Drittens forderte der DSAG-Vertreter schliesslich flexible und skalierbare Geschäftsmodelle: «Try & Buy sowie Pay as you Grow wie bei anderen (Cloud-)Anbietern erwarten wir auch bei SAP», sagte Lenck. Teilweise existierten entsprechende Angebote schon heute, oftmals sei damit allerdings ausschliesslich Wachstum möglich. Gehen die Geschäfte schlecht, müssen die überzähligen Lizenzen trotzdem bezahlt werden. Ein Herunterskalieren ist nicht möglich.
Alle drei Forderungen Lencks sorgten für spontanen Beifall der Rekordkulisse von rund 5500 Besuchern an dem Kongress.



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