Kalenderwoche 20 16.05.2022, 06:16 Uhr

Computerworld-Newsticker KW 20/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Rexazin/Pixabay)
Digitalswitzerland: Sechs neue Vorstandsmitglieder gewählt
An der Generalversammlung von Digitalswitzerland sind Philomena Colatrella (CEO CSS), Anna Takihara (Google) und Jill Kümin (Google) im Jobsharing-Tandem sowie Rainer Baumann (COO Migros Genossenschafts Bund), Adrian Müller (HP und Swico) und Sabine Magri (COO UBS Schweiz) neu in den Vorstand gewählt worden. Mit dem vor einem Jahr zum Präsidenten berufenen Sascha Zahnd umfasst der Digitalswitzerland-Vorstand 23 Mitglieder. Seit der Gründung der schweizweiten, branchenübergreifenden Initiative im Jahr 2015 unterstützten mittlerweile über 240 Vereinsmitglieder und politisch neutrale Stiftungspartner die Schweiz auf ihrem Weg zu einem digitalen Innovationsstandort, heisst es in einer Mitteilung.
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Adrian Müller übernimmt Swico-Präsidium
Wie zu erwarten war, wurde an der 33. Generalversammlung von Swico Adrian Müller zum Präsidenten des Verbandes der Digitalisierer gewählt. Müller war bislang Vize-Präsident und tritt in die Fussstapfen des scheidenden, langjährigen Swico-Präsidenten Andreas Knöpfli. Des weiteren wurde an der Versammlung der Vorstand in globo gewählt sowie Jahresbericht und Jahresrechnung einstimmig genehmigt, Décharge erteilt, Budget und Mitgliederbeiträge freigegeben. «Unter der Führung von Andreas Knöpfli hat sich Swico zu einer starken, herstellerunabhängigen Interessensvertretung der IT-Anbieter in der Schweiz entwickelt. Das soll so bleiben», sagt Müller nach seiner Wahl. Er freue sich über das enorme Vertrauen und darauf, diese Arbeit gemeinsam mit dem neuen Vorstand und dem Team der Geschäftsstelle, um Swico Geschäftsführerin Judith Bellaiche, fortzuführen, fügt er an.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 19. Mai 2022

Microsoft verspricht europäischen Cloud-Diensten faireren Wettbewerb
Microsoft geht nach Wettbewerbs-Beschwerden auf europäische Cloud-Anbieter zu. Unter anderem soll es für sie einfacher werden, in ihren Rechenzentren Microsofts Cloud-Angebote wie die Bürosoftware-Apps von Office 365 zu hosten. Auch sollen Kunden in Europa mehr Flexibilität bei den Lizenzbedingungen bekommen, wie Microsoft nun mitteilte. Die Änderungen folgen auf eine Beschwerde des europäischen Cloud-Anbieters OVH bei der EU-Kommission in Brüssel. OVH sah sich durch die Lizenzbedingungen benachteiligt, da sie es günstiger machten, Microsofts Dienste mit der konzerneigenen Cloud-Plattform Azure zu betreiben als mit Infrastruktur anderer Anbieter. Die Massnahmen gelten ausschliesslich für europäische Cloud-Anbieter - und ausdrücklich nicht für Microsofts grosse Cloud-Rivalen Amazon und Google. Dem europäischen Cloud-Anbieter-Verband Cispe (Cloud Infrastructure Services Providers in Europe) gehen Microsofts Änderungen nicht weit genug. Die Initiative «trägt nicht dazu bei, die wettbewerbswidrige Bündelung von Produktivitätssoftware mit Cloud-Infrastrukturdiensten zu beenden», kritisierte Cispe-Generalsekretär Francisco Mingorance. Er rief die EU-Kommission deshalb auf, ihre Untersuchung im Interesse europäischer Cloud-Kunden fortzusetzen.  Microsoft-Manager Brad Smith betonte zugleich, die am Mittwoch angekündigten Massnahmen würden nicht die letzten Schritte sein.
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Hasso Plattner erneut in SAP-Aufsichtsrat gewählt
Hasso Plattner ist erneut in den Aufsichtsrat des Softwarekonzerns SAP gewählt worden. Rund 90,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen der Aktionärinnen und Aktionäre entfielen auf der virtuellen Hauptversammlung auf die Wiederwahl des 78-jährigen SAP-Mitgründers. Er ist seit 2003 Vorsitzender des Kontrollgremiums. Im Falle der Wiederwahl wollte Plattner wieder für den Vorsitz kandidieren. Der Nominierungsausschuss sowie der Aufsichtsrat hätten nach ausführlichen Beratungen beschlossen, Plattner für eine letzte Amtszeit von zwei Jahren vorzuschlagen, hiess es in der Einladung zur Hauptversammlung - obwohl Plattner die für den Aufsichtsrat beschlossene Regelaltersgrenze von 75 Jahren sowie die Regelzugehörigkeitsdauer von zwölf Jahren bereits überschritten habe. Aktionärsvertreter hatten im Vorfeld der Hauptversammlung die Planung für die Nachfolge des Vorsitzenden kritisiert und angekündigt, gegen Plattner zu stimmen.
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Cisco senkt Jahresziele - Aktie auf Talfahrt
Der US-Netzwerkausrüster Cisco senkt die Jahresziele nach einem schwachen Quartal wegen anhaltender Lieferkettenprobleme angesichts von Corona-Lockdowns in China und des Ukraine-Kriegs deutlich. Der Konzern erwartet für das laufende Geschäftsjahr nur noch ein Umsatzwachstum zwischen 2 und 3 Prozent, wie er mitteilte. Zuvor hatte die Prognose bei 5,5 bis 6,5 Prozent gelegen. Anleger liessen die Aktie nach Börsenschluss um rund 13 Prozent fallen. Cisco-Chef Chuck Robbins sagte, dass die Ergebnisse in den nächsten Quartalen eher von der Verfügbarkeit von Komponenten wie Computerchips abhingen als von der Nachfrage. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal (bis Ende April) stagnierte Ciscos Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bei 12,8 Milliarden Dollar und blieb damit weit unter den Markterwartungen. Konzernchef Robbins versicherte aber, dass Cisco langfristig gut aufgestellt bleibe. Der im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossene Geschäftsstopp in Russland und Belarus drückte die Erlöse in den vergangenen drei Monaten nach Angaben von Cisco um rund 200 Millionen Dollar. Den Nettogewinn steigerte der Grosshersteller von Computer-Netzwerkausrüstung dank niedrigerer Betriebskosten dennoch um sechs Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar.
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Mittwoch, 19. Mai 2022

Equinix stärkt den Channel mit Nadine Haak
Equinix Schweiz, die lokale Niederlassung des Betreibers von digitaler Infrastruktur, hat Nadine Haak zum Partner Sales Manager ernannt. Damit werde das Channel-Team der helvetischen Niederlassung verstärkt, heisst es in einer Mitteilung. Haak berichtet an Nuria Yague, Senior Manager, Partner Sales Management GEM (Growing and Emerging Markets). In ihrer neuen Funktion ist Haak für den Ausbau des Equinix-Channel-Partnerprogramms in der Schweiz verantwortlich. Vor ihrem Engagement bei Equinix war die 44-Jährige Partner Account Manager CEE bei Crealogix, Partner Channel Manager bei der Locatee AG sowie über zehn Jahre in verschiedenen Channel-Positionen bei Canon Schweiz tätig. Sie ist diplomierte Betriebswirtschafterin.
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Ceconomy plant Komplettübernahme von Media-Saturn Anfang Juni
Der deutsche Elektronikhändler Ceconomy bringt die Komplettübernahme der Tochter Media-Saturn-Holding (MSH), zu der auch Media-Markt in der Schweiz gehört, früher als gedacht unter Dach und Fach. Der Vollzug der Convergenta-Transaktion, mit der die Gesellschafterstruktur vereinfacht werden soll, werde für Anfang Juni erwartet, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Mit dem Vollzug wird Ceconomy alleiniger Gesellschafter der Elektronikmarktkette MediaMarktSaturn. Im Gegenzug wird der bisherige MediaMarktSaturn-Minderheitsaktionär Convergenta ein Ankeraktionär von Ceconomy. Durch die künftige Gesellschafterstruktur kann der Konzern nach eigenen Angaben unter anderem Verwaltungskosten reduzieren und steuerliche Verlustvorträge nutzen. Somit wirke sich die Transaktion bereits ab diesem Jahr positiv auf das Nettoergebnis aus, hiess es weiter. Für die Folgejahre prognostiziert der Konzern einen weiteren Anstieg der Steuersynergien.
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Dienstag, 17. Mai 2022

Finnova kauft Contovista
Die Lenzburger Bankensoftware-Herstellerin Finnova AG übernimmt rückwirkend per 1. Januar 2022 das  Schweizer Fintech-Unternehmen Contovista mit Sitz in Schlieren bei Zürich. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren zusammen. Finnova hat sich mit der heutigen Eigentümerin Viseca auf eine Übernahme von 100 Prozent der Contovista-Aktien geeinigt; über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Firma Contovista wurde 2013 gegründet und hat sich auf datenbasiertes Banking spezialisiert. Ihre Software sowie ihre Data- und Analytics-Lösungen lassen sich in bestehende Banksysteme integrieren. So nutzen mittlerweile mehr als fünf Millionen Kundinnen und Kunden die Contovista-Lösung über ihre Partnerbanken. Durch den Zusammenschluss mit Contovista entsteht ein Bereich mit ca. 50 Datenexpertinnen und -experten und entsprechendem Know-how zu den verschiedenen Facetten des Data-Driven Bankings. Neben Lenzburg, Seewen, Chur und Nyon wird Schlieren mit dem Merger der fünfte Finnova-Standort. Die Contovista-Mitarbeitenden werden übernommen und mit dem Finnova-Team «Finnova Analytical Framework» in einen neuen Bereich zusammengeführt. Dessen Leitung berichtet direkt an den CEO Hendrik Lang.
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Logitech erhöht Dividende um 10 Prozent
Logitech will den Aktionären für das Geschäftsjahr 2021/22 eine um 10 Prozent höhere Dividende bezahlen. Diese werde somit bei rund 0,96 Franken pro Aktie zu liegen kommen, teilte der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik in der Nacht auf Dienstag mit. Der Vorschlag muss noch von der Generalversammlung abgesegnet werden, die am 14. September stattfindet.  Das Unternehmen sei weiterhin bestrebt, Geld an die Aktionäre zurückzugeben, heisst es in der Mitteilung weiter. So seien im letzten Jahr via Dividende und Aktienrückkäufe mehr als 0,5 Milliarden Dollar ausgeschüttet worden.  Logitech erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von knapp 5,5 Milliarden Dollar und einen Reingewinn von 644 Millionen Dollar, wie seit Anfang Mai bekannt ist.
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Elon Musk bringt günstigerem Deal für Twitter in Spiel
Tech-Milliardär Elon Musk bringt einen günstigeren Preis für seinen Übernahmeversuch bei Twitter ins Gespräch. Ein Deal zu einem niedrigeren Gebot sei «nicht ausser Frage», sagte Musk in einem Video-Interview bei einer Konferenz. Die Twitter-Aktie beendete den Tag im US-Handel mit einem Minus von gut acht Prozent bei 37,38 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die der Chef des Elektroautobauers Tesla bisher den Anteilseignern von Twitter in Aussicht stellt. Musk hatte die Aktie zum Wochenende selbst auf Talfahrt geschickt, indem er den Deal zum Twitter-Kauf für «vorläufig ausgesetzt» erklärte. Er wolle erst Berechnungen dazu abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten. Unklar ist nach wie vor, ob Musk aus rechtlicher Sicht seine Vereinbarung mit dem Twitter-Verwaltungsrat überhaupt auf Eis legen kann. Bei seinem Konferenz-Auftritt schätzte Musk, dass Fake-Profile mindestens ein Fünftel aller Twitter-Accounts ausmachen, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Er nannte keine Basis dafür. Zuvor versuchte Twitter-Chef Parag Agrawal die Methodik des Dienstes bei Schätzungen der Zahl von Spam- und Bot-Accounts in einer Serie von Tweets zu erläutern. Musk konterte mit einem Kothaufen-Emoji und fragte unter anderem, ob Twitter versucht habe, Nutzer mit verdächtig aussehenden Accounts einfach anzurufen. Twitter nennt die Zahl von 229 Millionen täglichen Nutzern, die der Dienst mit seiner Werbung erreichen kann. Die von Twitter identifizierten Fake-Accounts sind in dieser Zahl bereits abgezogen.
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Montag, 16. Mai 2022

Swiss Fibre Net und Sunrise UPC bauen Partnerschaft aus
Die Swiss Fibre Net AG (SFN) investiert zusammen mit ihren Partnern in die Entwicklung, den Bau, Vertrieb und Unterhalt von FTTH-Glasfasernetzen. Auch Sunrise UPC gehört zu den Partnerfirmen. Nun geben die beiden Unternehmen bekannt, dass sie ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen, wodurch Sunrise UPC sich weiterhin Zugang zu FTTH-Glasfaserinfrastrukturen im ganzen Versorgungsgebiet der SFN sichert.
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Cyberattacke ohne Folgen für Busverkehr in Luzern
Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag einen gezielten Cyberangriff auf die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) unternommen. Der Busbetrieb wurde nicht beeinträchtigt. Spezialisten untersuchen den Angriff und seine Auswirkungen. Die zuständigen Stellen bei der Polizei und beim Bund sind informiert, wie die VBL mitteilten. Die IT-Abteilung analysierte in Zusammenarbeit mit Spezialisten die Folgen. Die Busse verkehrten den Angaben zufolge normal. Auch die Billettautomaten funktionierten. Einzig die Anzeigen an den Haltestellen zeigten die Tagesfahrpläne und nicht die Abfahrtszeiten in Echtzeit an. Das hatte zur Folge, dass Verspätungen nicht ersichtlich waren. Weitere Angaben konnten die Verkehrsbetriebe am Samstagmorgen nicht machen.
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Logitech strebt langfristig jährlich zweistelliges Wachstum an 
Logitech-Chef Bracken Darrell blickt zuversichtlich in die Zukunft. «Heutzutage ist es viel einfacher zu sehen, was uns zehnmal grösser machen könnte, als noch vor Jahren», sagte der CEO des Computerzubehör-Herstellers in einem Interview mit dem Finanzportal «The Market». Das laufende Geschäftsjahr 2022/23 wird aber mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent wohl ein relativ langsames. Man sei im Spitzenjahr der Pandemie aber auch um 74 Prozent gewachsen und viele seien verblüfft, dass Logitech von diesem Niveau aus überhaupt noch wachse, sagte Darell. Zudem sei das laufende Geschäftsjahr ungewöhnlich: Der Ukraine-Krieg allein koste 2 Prozent des Umsatzes. Langfristig erwartet der CEO aber ein Wachstum von 8 bis 10 Prozent oder gar mehr. Seine Mission sei es, jedes Jahr zweistellig zu wachsen. Wenige Sorgen bereiten dem CEO derweil die Lockdowns in China, dem zweitgrössten Absatzmarkt von Logitech. Mit der Pandemie sei der chinesische Markt zu einer riesigen Chance geworden - «die Menschen kauften mehr Produkte, weil sie eingeschlossen waren.» Auch seien die Produktionsstätten trotz Lockdown weiter in Betrieb. Vom langfristigen Potenzial Chinas zeigte sich Darrell gar «stärker begeistert denn je».
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