04.08.2009, 10:03 Uhr
Globaler Handy-Markt erholt sich leicht
Nach neun Dürremonaten hat der weltweite Handy-Markt im zweiten Quartal 2009 erstmals wieder leicht zugelegt.
Wie die Marktforscher von iSuppli berichten, ist der globale Handy-Markt im zweiten Quartal 2009 um 4,7 Prozent gewachsen. Insgesamt wurden weltweit 265 Millionen Geräte verkauft - im ersten Quartal waren es lediglich 253 Millionen Stück. Das Ergebnis des zweiten Quartals ist für iSuppli-Analystin Tina Teng ein Zeichen dafür, dass der Handy-Weltmarkt langsam wieder aus der Talsohle kommt. Laut Teng wurde das Wachstum massgeblich von Nahost und Lateinamerika getrieben - aber auch der nordamerikanische Markt hat sich dank einiger Verkaufsaktionen mit einem Plus von acht Prozent gut entwickelt.
Für das dritte Quartal 2009 rechnet iSuppli mit einem Wachstum von sechs Prozent respektive 280,9 Millionen verkauften Handys und Smartphones. Im vierten Quartal 2009 soll das Plus im Vorjahresvergleich sogar bei 8,3 Prozent liegen, was einem Verkauf von 304,2 Millionen Geräten entsprechen würde.
Im dritten Quartal 2008 schrumpfte der Handy-Weltmarkt unter dem Eindruck der sich verschärfenden globalen Finanzkrise um 0,3 Prozent, im Vierten um 2,6 Prozent und im ersten diesjährigen Quartal um satte 16,4 Prozent.
Fürs Gesamtjahr prognostizert iSuppli 1,1 Milliarden verkaufte Mobiltelefonen. Verglichen mit den 1,23 Milliarden Stück vom Vorjahr wäre dies ein Minus von 9,9 Prozent.
Top-5-Hersteller auf Wachstumskurs
Nach dem vorhergehenden Ausnahmequartal haben die grossen Hersteller laut iSuppli wieder zugelegt. So sind die Top 5 im Quartalsvergleich zusammen um 12,1 Prozent gewachsen, während die anderen Hersteller zusammen Absatzeinbrüche von 18,1 Prozent hinnehmen mussten.
Was die Performance der fünf grössten Hersteller angeht, stellt iSuppli allerdings gravierende Unterschiede fest. Am besten gefahren ist den Marktforschern zufolge LG Electronics auf Platz drei (nach Nokia und Samsung). Verglichen mit dem ersten Quartal konnte der koreanische Hersteller seinen Absatz im zweiten Quartal um 31,9 Prozent auf 29,8 Millionen Stück erhöhen, was einem Marktanteil von 11,2 Prozent entspricht.
Motorola auf Platz vier konnte seinen Absatz im Quartalsvergleich gerade mal um 0,7 Prozent auf 14,8 Millionen Stück steigern. Damit hat das Unternehmen weiterhin leicht Marktanteile eingebüsst. Ebenso Sony Ericsson auf Platz fünf. Der Weltmarktanteil von Sony Ericsson ist im zweiten Quartal 2009 von 5,7 auf 5,2 Prozent geschrumpft. Das ist gemäss iSuppli vor allem darauf zurückzuführen, dass das japanisch-schwedische Gespann sich zu sehr auf multimediafähige Consumer-Handys konzentriert und zu wenig auf die schnell wachsenden Segmente Smartphones und Ultra-Low-Cost-Handys, gerade eine der Stärken von LG Electronics.
Der finnische Hersteller Nokia bleibt mit 103,2 Millionen verkauften Handys im zweiten Quartal hingegen weiterhin unbestrittener Marktführer. Der Branchenprimus konnte seinen Vorsprung sogar noch ausbauen. Der Marktanteil der Finnen ist von 36,8 auf 38,9 Prozent gestiegen. Auf Platz zwei folgt Samsung. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal 2009 rund 52,3 Millionen Stück verkauft hat und seinen Weltmarktanteil von 18,1 auf 19,7 Prozent erhöht.