CeBIT
05.03.2009, 11:35 Uhr
Proteste gegen Hewlett-Packard
Angestellte von EDS und Avaya haben vor dem Messegelände im deutschen Hannover gegen Entlassungen demonstriert.
Gemeinschaftlicher Warnsreik von EDS- und Avaya-Mitarbeitern vor dem Messegelände der CeBIT in Hannover.
In Hannover kamen laut Gewerkschaftsangaben etwa 1200 EDS- und Avaya-Beschäftigte aus ganz Deutschland zu einem Warnstreik zusammen. Eingeheizt wurde die Stimmung von der EDS-Kombo Bestshore und ihrem Hit "HP - dagegen werden wir was tun". Aufgerufen hatten die Betriebsräte sowie die Gewerkschaften IG Metall und Verdi. EDS Deutschland muss nach der Übernahme durch HP 1150 von 4200 Arbeitsplätzen abbauen. Bei Avaya sollen 600 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen. "Wir wollen am Rand der CeBIT, wo sich die Branche selbst feiert, die Schattenseiten der Branche zeigen", rief ein Redner ins Publikum.
Gewerkschaftsvertreter von IG Metall und Verdi machten gegen die Sparpläne der Arbeitgeber in profitablen Unternehmen mobil. Sie beklagten vor allem die Tarifflucht vieler grosser IT-Anbieter. Bei EDS kämpfen die Arbeitnehmervertreter seit einem dreiviertel Jahr um einen Haustarifvertrag. Anfangs ging es ihnen um mehr Gehalt, seit der HP-Übernahme müssen sie sich gegen drohende Entlassungen stemmen. Bei Avaya sieht es ähnlich aus. Kurz nachdem der Hersteller von Telekommunikationslösungen von Finanzinvestoren übernommen wurde, stiegen die neuen Eigentümer aus dem Flächentarifvertrag aus. In Hannover trafen sich die Avaya-Betroffenen bereits zum fünften Warnstreik. Die EDS-Mitarbeiter haben zum dritten Mal die Arbeit nieder gelegt.