Amazon feiert 25. Geburtstag

Der Liebling der Wall Street

An der Börse hatte der rasant expandierende Bezos-Konzern wegen chronisch roter Zahlen indes lange Zeit einen schweren Stand. Doch seit Bezos zuverlässig Gewinne liefert, ist er zum Liebling der Wall Street geworden. Im ersten Quartal liefen die Geschäfte prächtig: Dank des florierenden Internethandels und boomender Cloud-Dienste wuchs der Überschuss im Jahresvergleich um überraschend starke 125 Prozent auf 3,6 Milliarden US-Dollar – so viel verdiente Amazon noch nie zuvor in einem einzelnen Vierteljahr.
Im vergangenen September gelang es Amazon als zweite Aktiengesellschaft nach dem iPhone-Giganten Apple, zeitweise die magische Marke von einer Billion US-Dollar beim Börsenwert zu knacken. Im Frühjahr folgte ein Ritterschlag von US-Staranleger Warren Buffett, dessen berühmte Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway erstmals Amazon-Aktien kaufte. Der 88-Jährige Börsen-Guru hatte Bezos zuvor schon in höchsten Tönen gelobt. Was dieser mit seinem Konzern geschafft habe, «komme einem Wunder nah».

Der reichste Mensch der Welt

Für Amazon-Gründer Bezos zahlt sich der Ansturm der Anleger auf sein Unternehmen auch persönlich aus, da er der grösste Aktionär ist. Seit Jahren dominiert der 55-Jährige deshalb die Reichenlisten. Dem «Bloomberg Billionaires Index» zufolge beträgt sein Vermögen derzeit rund 120 Milliarden US-Dollar. Damit blieb er trotz einer teuren Scheidung von MacKenzie, durch die diese Aktien im Wert von aktuell knapp 40 Milliarden US-Dollar erhielt, der reichte Mensch der Welt.
Abseits der Börse hat Amazon jedoch längst nicht nur Fans. Wegen umstrittener Arbeitsbedingungen gibt es immer wieder Kritik, zudem wird dem Konzern vorgeworfen, mit seiner grossen Marktmacht und seinen Niedrigpreisen den Einzelhandel zu zerstören. Amazons mächtigster Feind sitzt indes im Weissen Haus. US-Präsident Donald Trump schiesst immer wieder gegen den Konzern, den er unter anderem für die Finanznöte der US-Post verantwortlich macht. Als Hauptgrund für Trumps Argwohn gilt jedoch eher, dass er mit der US-Zeitung «Washington Post» auf Kriegsfuss steht, die häufig kritisch über ihn berichtet. Das Blatt befindet sich im Privatbesitz von Bezos.



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