27.11.2009, 10:00 Uhr
Ein iTunes für Heftli
In den USA haben sich gleich vier der grossen Verlagshäuser zusammengetan, um eine Art "iTunes für Zeitungen und Zeitschriften" zu entwickeln.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige Form eines Online-Zeitungskiosks, den die Verlage gemeinsam nutzen können, um ihre Publikationen entweder in gedruckter oder digitaler Form zu vertreiben. Hintergrund für den aktuell durchgesickerten Vorstoss ist dabei vor allem die Suche der durch Wirtschaftskrise und Werbeeinbrüche gepeinigten Zeitschriftenverlage nach einem geeigneten Geschäftsmodell für das digitale Zeitalter.
Wie die "New York Times" unter Berufung auf eingeweihte Insiderkreise berichtet, soll ein entsprechendes Verlagsbündnis innerhalb der US-Zeitschriftenbranche bereits seit geraumer Zeit diskutiert worden sein. Dass die Pläne hierfür bald tatsächlich Realität werden könnten, sei aber erst seit kurzem bekannt. Als Unterstützer des Projekts werden dabei die Verlage Condé Nast, Time, Hearst und Meredith genannt, die unter anderem Magazine wie "Time", "Fortune", "Wired", "Sports Illustrated", "Cosmopolitan" oder "Vanity Fair" herausgeben.
"Es wird immer deutlicher, dass das Finden eines geeigneten Geschäftsmodells für das digitale Zeitalter für die Zukunft unseres Geschäfts überlebensnotwendig sein wird", erklärt Ann Moore, Vorsitzende der Time Inc.. Die Wichtigkeit dieser Aufgabe könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Wir brauchen eine Strategie für die ortsungebundende Nutzung von Magazinen in der digitalen Welt und müssen dabei auch unsere traditionellen Ansichten in Bezug auf Bezahlinhalte neu definieren", betont Moore.
Bislang sind erst wenige Details zu den konkreten Plänen des neuen US-Verlagsbündnisses durchgesickert. Genauere Informationen zur Umsetzung des "iTunes für Magazine" soll es erst Anfang Dezember bei einer ersten öffentlichen Präsentation des Projekts geben.