Kalenderwoche 16 19.04.2022, 08:00 Uhr

Computerworld-Newsticker KW 16/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Rexazin/Pixabay)
Tesla plant Robotaxi bis 2024
Für 2024 peilt Tesla nun den Produktionsstart eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale an - und laut Firmenchef Elon Musk könnte eine Fahrt damit billiger als mit dem Bus sein. Das Robotaxi werde ein «massiver Wachstumstreiber» für Tesla sein, sagte Musk. Er hatte das «futuristisch aussehende» Fahrzeug jüngst beiläufig bei der Werkseröffnung in Texas angekündigt. Mehr Details werde es bei einer Präsentation im kommenden Jahr geben. Auch andere Autobauer arbeiten an solchen Fahrzeugen. Die General-Motors-Tochter Cruise etwa will im kommenden Jahr die Produktion ihres Fahrzeugs "Origin" ohne Lenkrad und Pedale aufnehmen. Cruise betreibt bereits einen eingeschränkten Robotaxi-Dienst in San Francisco. Tesla muss dafür zunächst einmal das autonome Fahren hinbekommen. Über 100'000 Tesla-Fahrer haben zwar inzwischen testweise Zugang zu «Full Self-Driving» als Ausbaustufe des Assistenzsystems Autopilot. Doch regelmässig wird über Unzulänglichkeiten der Software berichtet. Er habe bei keiner anderen Technologie so viele vermeintliche Hoffnungsschimmer erlebt, verteidigte sich Musk. Er denke aber, dass Tesla es in diesem Jahr schaffen werde. Musk setzt fürs autonome Fahren anders als andere Firmen nur auf Kameras statt teurer Laser-Radare, die die Umgebung der Autos abtasten. Musk zeigte sich zugleich überzeugt, dass Teslas Projekt für einen menschenähnlichen Roboter mit dem Namen Optimus letztendlich noch mehr Wert sein werde als das Autogeschäft.
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Wettermodell soll Grippe-Belastung in Spitälern vorhersagen
Forschende aus Genf und Lausanne haben ein statistisches Modell entwickelt, das Spitälern als Frühwarnsystem vor Engpässen aufgrund der Grippe dienen könnte. Den Ansatz stellten sie im «Journal of the Royal Statistical Society» vor. Das Wetter wirkt sich auf die Aktivität von Viren aus: Sonniges, warmes Wetter macht Erregern von Erkältungen und Grippe den Garaus. Wird es kälter, schlagen sie mit voller Wucht zurück. Auch Influenzaviren zirkulieren vor allem in der kalten Jahreszeit und verursachen praktisch jeden Winter eine Grippewelle. Dieses Muster nutzen die Forschenden um Eva Cantoni von der Universität Genf, um mit der sogenannten Extremwerttheorie die Überlastung von Spitälern durch Grippefälle vorherzusagen, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) mitteilte. Das statistische Modell fütterte das Forschungsteam mit meteorologischen Daten sowie den täglichen Grippefällen, die während drei Jahren am Universitätsspital Lausanne (Chuv) behandelt wurden. So gelang es ihnen ein Modell zu erstellen, welches das Risiko einer Überlastung drei Tage im Voraus erkennt.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 21. April 2022

Digital Health: Adesso Schweiz holt Ralf Klappert an Bord
Die Adesso Schweiz AG baut ihr Branchen-Know-how im Bereich Digital Health aus und engagiert Ralf Klappert als neuer Head of Business Line Health. Klappert ist zugleich Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. Gemäss Mitteilung von Adesso bringt Klappert langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen und beim Aufbau digitaler Plattformen mit. In seiner neuen Funktion bei Adesso werde er sich mit seinem Team darauf konzentrieren, Kunden im Gesundheitswesen rund um ihre digitalen Vorhaben zu unterstützen, heisst es in einer Mitteilung. Klappert verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der IT-Industrie. In der Vergangenheit leitete er unter anderem den Geschäftsbereich Health & Life Sciences beim Schweizer IT-Unternehmen Elca Informatik und war als selbständiger Entwickler in Start-ups im Bereich der industriellen und medizinischen Bilderkennung und -verarbeitung tätig.
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Netflix hat wohl die besten Zeiten hinter sich
Der Streaming-Boom in der Pandemie machte Netflix zum Krisengewinner, nun kriselt es beim Branchenpionier selbst. Erstmals seit 2011 sinkt die Nutzerzahl - und der Abwärtstrend dürfte sich noch verstärken. Zeit zu reagieren. Netflix will angesichts sinkender Kundenzahlen härter bei Nutzern durchgreifen, die ihre Zugangsdaten teilen. Auch ein Tabubruch zeichnet sich ab: Der Streaming-Marktführer arbeitet an einer günstigeren Version mit Werbung. Anleger sind skeptisch: Die Aktie büsste zum US-Börsenstart am Mittwoch über 30 Prozent ein. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um mehr als 60 Prozent gefallen.
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Wildix eröffnet Tochtergesellschaft in der Schweiz
Der Unified-Communications-Spezialist (UC) mit italienischen Wurzeln,Wildix, verstärkt eigenen Angaben zufolge seine Business-Aktivitäten in der Dach-Region und gründet eine Tochterfirma in der Schweiz mit Sitz in Zürich. Die Niederlassung als Country Manager Schweiz leiten wird Björn Frischknecht. «Der Schweizer ICT-Markt braucht wegen seiner Mehrsprachigkeit eine flexible UC-Lösung, die den hohen Standards in der Schweiz gerecht wird», erklärt der neue Schweiz-Chef gemäss einer Mitteilung. Frischknecht war bis Ende 2021 für den wichtigen Schweizer Wildix-Vertriebspartner Fournet tätig. Erste Aufgabe für ihn wird sein, das lokale Team aufzubauen.
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Mittwoch, 20. April 2022

Appenzell Innerrhoden twittert
Die Kantonsverwaltung von Appenzell Innerrhoden erweitert ihre Kommunikationskanäle mit der Öffentlichkeit. Seit neustem werden Neuigkeiten auch auf Twitter mitgeteilt, und zwar unter dem Anwendernamen @kanton_ai. Gezwitschert würden künftig Neuigkeiten aus der Standeskommission, dem Grossen Rat und der Kantonsverwaltung. Auf diesem Weg wolle der Kanton neue Zielgruppen erreichen und den direkten Austausch zwischen Standeskommission und Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern fördern, heisst es in einem Communiqué. Die Innerrhoder folgen dabei dem guten Beispiel des Kantons Appenzell Ausserrhoden: Dieser ist seit Januar 2019 auf Twitter.
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IBM übertrifft Erwartungen mit Quartalszahlen
Zuwächse im Geschäft mit Software und Beratung haben dem Computer-Konzern IBM geholfen, die Markterwartungen zu übertreffen. Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal um acht Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar, wie IBM mitteilte. Analysten hatten eher mit 13,85 Milliarden Dollar gerechnet. Unterm Strich gab es im fortgeführten Geschäft schwarze Zahlen von 662 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 403 Millionen Dollar auf dieser Basis ein Jahr zuvor. Es war das erste volle Quartal nach der Abspaltung des Geschäfts mit Infrastruktur-Management in die Firma Kyndryl. Im abgelaufenen Vierteljahr verkaufte der Konzern zudem das Geschäft mit Anwendungen seiner künstlichen Intelligenz Watson im Gesundheitswesen.  Das Software-Geschäft wuchs im vergangenen Quartal insgesamt um 12,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. In der Beratungssparte gab es ein Plus von 13,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar.
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Chipausrüster ASML von Produktionsengpässen gebremst
Der Chipausrüster ASML kämpft angesichts hoher Nachfrage weiter mit Engpässen in der Produktion. Für das zweite Quartal stellte der Hersteller von Chip-Belichtungsmaschinen einen Umsatz von 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro in Aussicht und damit deutlich weniger als von Analysten mit fast 6 Milliarden Euro geschätzt. Die Bestellungen lagen netto im ersten Quartal wie im Vorquartal bei rund 7 Milliarden Euro, wie das EuroStoxx-50-Schwergewicht im niederländischen Veldhoven mitteilte. «Wir sehen, dass die Nachfrage nach unseren Systemen weiter höher ist als unsere derzeitige Produktionskapazität», sagte Chef Peter Wennink. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr beliess das Management bei rund 20 Prozent Wachstum. Allerdings kündigte das Unternehmen eine Überprüfung der mittelfristigen Wachstumsperspektiven für 2025 und darüber hinaus an, weil es zusammen mit Lieferanten stark in den Aufbau neuer Kapazitäten investieren will. In den Monaten Januar bis März verbuchte ASML wie erwartet einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro, rund 19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Bruttomarge lag wie in Aussicht gestellt bei 49 Prozent. Sie gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrigbleibt und soll im zweiten Quartal bei 49 bis 50 Prozent liegen. Unter dem Strich verdiente ASML in den ersten drei Monaten 695 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch gut 1,3 Milliarden Euro gewesen.
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Elektrokette Conrad will fast alle Filialen in Deutschland schliessen
Die Elektrohandelskette Conrad will den Grossteil ihrer derzeit elf Filialen in Deutschland schliessen. Privatkunden sollen künftig online einkaufen, neue Zweigstellen sollen ausschliesslich für Geschäftskunden eröffnet werden. Das teilte das Unternehmen nun mit. Ob die Strategie im nördlichen Nachbarland Auswirkungen für die Conrad Electronic AG in der Schweiz hat, welche auch zur Conrad-Gruppe gehört, ist derzeit unklar. Eine Anfrage von Computerworld ist noch offen. Auf der Webseite heisst es, dass Filialen in Emmenbrücke und Dietlikon bereits 2021 geschlossen worden seien.
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Galaxus erweitert sein Sortiment im Ausland
Der Schweizer Online-Marktplatz Galaxus baut seine Präsenz in Deutschland und Österreich stetig aus. 2021 stieg der Umsatz auf Galaxus.de und Galaxus.at erstmals über 100 Millionen Euro. Trotzdem liegen die beiden Ableger noch weit hinter der Mutter Galaxus.ch zurück, die letztes Jahr die zweite Umsatzmilliarde knackte. Um das Geschäft in Deutschland und Österreich voranzubringen, setzt Galaxus deshalb vornehmlich auf Sortimentserweiterungen. So hat der Händler sein Angebot rund um Home & Living-Produkte kräftig ausgebaut. Rund 120'000 Möbel, Lampen, Leuchtmittel und Wohnaccessoires stehen auf Galaxus.de und Galaxus.at jetzt zum Verkauf.
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Dienstag, 19. April 2022

BSI bringt «Release 2022» seiner Kundenmanagement-Lösung
Der Schweizer Softwarehersteller BSI hat mit dem «Release 2022» ein grösseres Update seiner BSI Customer Suite präsentiert. Diese biete nun ein holistisches, digitales Kundenmanagement entlang der Wertschöpfungskette in den Branchen Insurance, Banking, Retail und neu auch Energy & Utilities, heisst es in einer Mitteilung. «Die BSI Customer Suite bietet neben einem umfassenden Kundenmanagement, Marketingautomatisierung und Künstlicher Intelligenz eine einfache Anbindung von Systemlandschaften sowie eine starke Analytik», so Christian Rusche, CTO bei BSI. «Mit einer Fokussierung auf die Branchen Retail, Banking, Insurance und Energy & Utilities, also viel mitgelieferter Fachlichkeit, und einer breiten Konnektivität vereint die Suite die Vorteile spezialisierter Best-of-Breed-Produkte mit der Durchgängigkeit übergreifender Plattform-Lösungen», fügt er an. Vollständige Informationen über neue Features der überarbeiteten BSI Customer Suite finden sich auf dieser Webseite von BSI.
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KPT live läuft auf der Open Finance Platform for Insurance von Inventx
Die in Chur ansässige Inventx AG hat den operativen Betrieb der cloudbasierten Infrastruktur der Krankenkasse KPT, den Betrieb ihres Kernsystems sowie aller Umsysteme aufgenommen. Mit dem Go-Live der «Open Finance Platform for Insurance» genannten Plattform stehe Schweizer Krankenversicherern nun eine Lösung für Innovation, Wettbewerbsdifferenzierung und den Aufbau eines digitalen Insurance-Ökosystems zur Verfügung, heisst es in einer Mitteilung. Diese basiert Betreiberangaben zufolge auf einer Hybrid-Cloud, welche die Inventx-eigene ix.Cloud mit Public-Cloud-Services kombiniert.
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SynSense startet eine technologische Zusammenarbeit mit BMW
Der in der Schweiz gegründete und mittlerweile in China ansässige Anbieter von neuromorphen Chips, SynSense, arbeitet künftig mit dem Automobilhersteller BMW zusammen. Im Rahmen der Cooperation sollen die neuromorphen Chips Teil von intelligenten Cockpits Fahrzeugbauers werden. «Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen simuliert die neuromorphe Technologie biologische neuronale Systeme», erklärt Ning Qiao, Gründer und CEO von SynSense, das Funktionsprinzip. Es handele sich um eine Innovation in der Architektur von Chips, die sich durch niedrige End-to-End-Latenzzeiten, wenig Stromverbrauch sowie Echtzeit-Sensorik und -Rechenleistung auszeichne, meint er weiter.
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In Deutschland bleiben Funklöcher ein Ärgernis
Obwohl Deutschlands Mobilfunk-Firmen regelmässig Fortschritte beim Netzausbau verkünden, bleiben Funklöcher aus Sicht der Handynutzer ein gravierendes Problem. Wie eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergab, haben 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger oft oder sehr oft Netzausfälle oder abgebrochene Verbindungen. Bei Pendlern liegt der Wert sogar bei 62 Prozent. Vor allem im Zug und auf Autobahnen ärgern sich viele Menschen über schlechte Verbindungen. Die repräsentative Umfrage wurde im März durchgeführt, 1011 Menschen ab 18 Jahren nahmen den Angaben zufolge teil. «Verkehrswege sind die Achillesferse des deutschen Mobilfunknetzes», sagt Jens-Uwe Theumer von Verivox. «Auch im Jahr 2022 weisen immer noch viele Streckenkilometer entlang des Schienen- und Strassennetzes Funklöcher auf, gerade in dünn besiedelten Landstrichen.»
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