16.03.2015, 17:22 Uhr

Zwei Zürcher Siegerteams auf der CeBit

28 Stunden lang haben hunderte Studenten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich um die Wette programmiert. Zwei Zürcher Siegerteams setzten sich durch, mit einer smarten Parkplatzsuche und einer schnelleren Unfallhilfe, die Leben rettet.
Zwei Zürcher Siegerteams haben sich durchgesetzt und für den Startup-Programmierer-Wettbewerb auf der CeBit qualifiziert. Am vorletzten Wochenende lief die Vorrunde. Mehrere hundert Studenten sollten in nur 28 Stunden eine Software zum Motto "Mobilität der Zukunft" programmieren. Die Ausscheidungswettkämpfe fanden zeitgleich an acht Universitäten in der Schweiz, Deutschland und Österreich statt.

Weniger Stress beim Parkieren

"Wir haben eine App entwickelt, um in der Stadt den idealen Parkplatz zu finden", sagt das Zürcher Team ParkHero. "Da fliessen verschiedene Faktoren mit ein: Der Preis des Parkdecks, die Entferung zum Standort und nicht zuletzt, wo überhaupt Parkplätze frei sind". Auf Grundlage dieser Daten schlägt die App dann den besten Parkplatz vor. Zum Team Parkhero gehören Marc Gähwiler und Leonard Helmiger von der ETH Zürich, Dylan Marriott von Evernote und Andrin Bertschi von Axa. Die vier Star-Programmierer haben ihre Software zudem mit einer Payment-Lösung ausgestattet. Fährt ein Nutzer mit der App ParkHero aufs Parkdeck, öffnet die Software die Schranke und registriert die Ankunftszeit. Das passiert ebenfalls beim Verlassen des Parkdecks. ParkHero berechnet daraus die Gesamtparkzeit, die entstandenen Kosten und bucht den Betrag etwa von der Kreditkarte ab.

Zürcher Unfall-App rettet Leben

Das zweite Züri-Team Immediaid bindet freiwillige Helfer beim Unfall in den Rettungsprozess ein. "Unser System beruht auf einem Netzwerk von freiwilligen Helfern, die schneller als der Krankenwagen vor Ort sein und erste Hilfe leisten können", sagen die vier Immediaid-Programmierer. Die App informiert zwei Freiwillige, die sich gerade in nächster Nähe zum Unfallort aufhalten. Wenn diese nicht in der Lage sind, zu helfen, informiert die App die nächsten zwei Freiwilligen. Zum Züricher Team Immediaid gehören Markus Wegmann, Hans Sjökvist und David Krammer, alle ETH Zürich und Dan Mugioiu von der HSR Rapperswil. "Nicht gross überlegen, einfach machen", sagten sich die Vier. "Unsere Idee war in sich schlüssig und so konzipiert, dass ein Prototyp innerhalb der kurzen Zeit realisierbar war. Wir hatten sogar noch Zeit, um ein paar Stunden zu schlafen - eher untypisch für einen Hackathon".
Die App der vier Software-Entwickler könnte Leben retten. Die EU schreibt zwar ab 2018 den Einbau eines eCalls (Emergency Calls) für alle neuen Fahrzeuge vor, der bei einem Unfall automatisch einen Notruf absetzt. Der Rettungswagen braucht aber in der Regel 10 bis 20 Minuten, um die Unfallstelle zu erreichen. In solchen Situationen kommt es jedoch auf jede Minute an.
An Mittwoch dieser Woche geht es auf der CeBit gegen andere internationale Teams in die Endausscheidung. "Wir bereiten uns besonders auf die einminütige Präsentation vor", bekräftigt Team ParkHero. "Gleichzeitig überlegen wir, mit es mit unserem ParkHero in Zukunft weitergeht. Wir wollen natürlich einen guten Eindruck hinterlassen". Auch das Team Immediaid hat sich intensiv vorbereitet: "Für die CeBit sind wir gut gerüstet und sind gespannt, wie es am Mittwoch läuft". Den Programmierwettbewerb CodeFest8 hat VW ausgeschrieben. Das Preisgeld beträgt 15 000 Euro.



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