23.07.2014, 10:10 Uhr

Welche Schweizer Banken haben die besten Apps?

Gemäss einer Studie hat die UBS die beste App, was die Funktionen betrifft. In einer anderen Umfrage werden die Apps anderer Banken trotzdem als beliebter eingestuft.
Die Banking-App der UBS ist die beste der Schweiz, sagt eine Studie
Eine Bank, die modern sein will, braucht eine App. Viele Finanzinstitute sind diesem Kundenbedürfnis mittlerweile nachgekommen, doch ihre Applikationen kommen unterschiedlich gut an. In der heute zum ersten Mal publizierten Mobile-Banking-Studie des Finanzmanagement-Spezialisten Qontis wurden zehn Schweizer Bankenapps untersucht und nach Funktionalität und Innovationskraft bewertet. Generell punkten die Schweizer Bankenapps im Bereich der Informationen, haben aber starkes Verbesserungspotenzial, wenn es darum geht, über den mobilen Kanal Mehrwert zu generieren. Die UBS belegt mit 44 von 100 möglichen Punkten den Spitzenplatz in der Studie. Sowohl im Bereich der Funktionalität als auch im Bereich Innovation schneidet die Mobile-App der UBS am besten ab und holt 35 Funktionalitätspunkte und deren 9 für Innovation. Dahinter belegt die PostFinance mit 41 Punkten den zweiten Rang. Während sie für die Innovationskraft ihrer App gleich viele Punkte sammeln konnte, wie jene der UBS, gab es für die PostFinance 32 Punkte für den Funktionsumfang. Das Podest wird durch die Zürcher Kantonalbank komplettiert, deren App auf ein Total von 40 Punkten kommt (33/7). Nur auf Rang 7 landet die Credit Suisse, die weiteren Resultate sind in der Infografik ersichtlich.

Auch UBS kann nicht wirklich überzeugen

Doch auch die UBS auf Rang 1 kommt nur auf 44 von 100 Punkten, wahrlich kein gutes Resultat. So lautet ein Fazit der Studie: «Die getesteten Apps verfehlen es, das Smartphone als Tool zur Kundenbindung zu etablieren.» Nils Reimelt, CMO von Qontis, ergänzt: «Bankkunden werden immer mehr Zeit mit Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet verbringen. Dort wo Banken die begrenzte Funktionalität nicht erweitern, springen kleine innovative Firmen ein, die mit mehr Nutzerfreundlichkeit und Service-Innovationen das Thema besetzen». Die Mobile Banking Studie wurde im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Hochschule für Wirtschaft Zürich erstellt und von Qontis publiziert.  Für die Bewertung der Apps wurde eine 100-Punkte-Skala, unterteilt in zwei Bereiche, definiert. Maximal 58 Punkte können im Bereich Funktionalität vergeben werden; maximal 42 Punkte im Bereich Innovation.  In der Studie wurden alle 10 Bankenapps auf das Vorhandensein von 33 möglichen Funktionen, wie beispielsweise «Vermögensübersicht» oder «Beraterwahl», untersucht. Jede Funktion erhielt eine unterschiedliche Gewichtung, je nach Komplexität der Funktion. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die besten App müssen nicht die beliebtesten sein

Die besten App müssen nicht die beliebtesten sein

In einer anderen Studie wollte Andreas Dietrich, Professor Doktor für Corporate Finance und Banking an der Hochschule Luzern, herausfinden, welche Bankenapps bei den Kunden wie gut ankommen. Die Resultate decken sich nicht mit der Qontis-Studie. Dietrich ist bei seinen Nachforschungen relativ simpel vorgegangen und hat die Kundenbewertungen von iTunes-Store und Android Play im Herbst des letzten Jahres ausgewertet und nur Applikationen mit über 100 Bewertungen berücksichtigt. Herausgekommen ist, dass die App der St. Galler Kantonalbank die beliebteste ist, wobei der Abstand auf die Verfolger Thurgauer Kantonalbank, Banque Cantonale Vaudoise und Postfinance gering ist. Mit UBS, Migros Bank, Credit  Suisse und Zürcher Kantonalbank folgen vier Schwergewichte auf den nächsten Plätzen, die schlechteste App hat der Rangliste zufolge die Raiffeisen Bank. Bei ihr wird gemäss Dietrich bemängelt, dass der Bancomat Finder Bancomaten anzeigt, die nicht mehr existieren. Zudem gebe es Probleme beim Einscannen von Einzahlungsscheinen. Die grössten Kritikpunkte aus Sicht der Kunden seien generell, dass Apps immer wieder abstürzen, dass der Verbindungsaufbau lange dauert oder dass Zahlfunktionen (hauptsächlich Scan and Pay) fehlen.



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