29.11.2011, 15:51 Uhr

SharePoint in der Cloud und auf dem iPad

Hierzulande setzen viele namhafte Unternehmen auf die SharePoint-Plattform. Microsoft trommelt an den «Collaboration Days» für die Cloud-Version – erklärt aber auch die Hürden.
Microsofts Steve Fox weiss, wie sich die Cloud-Plattformen Office 365 und Azure verbinden lassen
Microsofts Office 365 und das Modul SharePoint Online erwecken auf den ersten Blick den Eindruck, geschlossene Systeme zu sein. Die Cloud-Umgebung für Büroproduktivität wird in Standard-Paketen quasi von der Stange offeriert. Alle Programmlogiken und Anwenderdaten liegen in Rechenzentren von Microsoft. Obwohl von Kunden entwickelte Applikationen in einer gesicherten «Sandbox»-Umgebung auf den Microsoft-Servern laufen, müssen die Anwendungen nicht gänzlich ohne externe Inhalte auskommen. Wie sich die Collaboration-Server mit zum Beispiel Daten aus lokalen Quellen und der Cloud-Datenbank SQL Azure speisen lassen, ohne die Sicherheitsrichtlinien zu missachten, zeigte Steve Fox, Direktor der Microsoft Consulting Services, an den «Collaboration Days» am Dienstag in Luzern. Die mitgelieferten Funktionen wie die «Business Connectivity Services» und wenig Programmieraufwand erlaubten es Nutzern von SharePoint Online das Aufsetzen interaktiver BI-Applikationen, führte Fox aus. Diese Dashboards erforderten dann kein tiefgreifendes IT-Wissen, könnten also auch von versierten Business-Anwendern verwendet werden, um vorhandenes Datenmaterial erfolgsbringend zu analysieren. Wenn Office 365 und zum Beispiel Windows Azure zum Einsatz kämen, böten die Systeme gemäss Fox auch Skalierbarkeit für die aufwändige Marketingplanung im Jahresendgeschäft.

Ein Code für PC, Cloud, iPad, Telefon

Business-Anwender präsentieren ihre Auswertungen heute vorzugsweise auf dem iPad – das weiss auch Fox. Technologisch spreche auch nicht viel dagegen, unterstützt Office 365 doch neben dem Internet Explorer auch Browser wie Apples Safari und Mozillas Firefox. In diesen Umgebungen sind laut dem Microsoft-Experten ebenfalls alle Funktionen für benutzerdefinierte Auswertungen und Datenzusammenstellungen möglich. Als Vorteil einer Microsoft-Umgebung preist Fox allerdings an, dass ein Code genüge, der auf verschiedenen Plattformen nutzbar sei. Eine App für den Desktop, das Web (Cloud), das Tablet und das Smartphone – das könnten nur wenige Hersteller den Software-Entwicklern bieten. Nächste Seite: SharePoint-Land Schweiz
Zufrieden äusserte sich Nicolette du Toit von Microsoft Schweiz allein schon über die Verbreitung von SharePoint hierzulande. An den «Collaboration Days» liess sich die Produktmanagerin mit den Worten zitieren: «Rund 80 Unternehmen aus dem Grosskundensegment haben zu fast 100 Prozent SharePoint adoptiert.» Gemeint seien allerdings Lizenzverkäufe, relativierte du Toit im Gespräch mit Computerworld. Selbst wenn ein Unternehmen Lizenzen besitzt, muss die Plattform nicht zwingend im Produktivbetrieb sein. Häufig werde SharePoint schlicht als Dokumentenaustausch- oder Intranet-Plattform verwendet – auch weil die Experten fehlen, die zum Implementieren, Programmieren und Schulen von SharePoint erforderlich sind. Das würden auch die 50 Schweizer Microsoft-Partner mit SharePoint-Zertifizierung nicht ändern, schloss du Toit an.

SharePoint-Expertise versammelt

Für Headhunter wären die «Collaboration Days» ein perfekter Ort, um für ihre Kunden SharePoint-Spezialisten zu suchen. «Mehr als 250 Teilnehmer sind für den Anlass in Luzern angemeldet», sagt Stefan Heinz, hauptberuflich Senior Consultant beim IT-Dienstleister Beck et al. Services. Nebenberuflich organisierte Heinz zusammen mit Samuel Zürcher die «Collaboration Days». Zürcher ist seit September selbständiger SharePoint-Berater.



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