Schweiz 06.05.2014, 22:05 Uhr

Firmen noch keine Analytics Factory

Der Software-Anbieter SAS proklamiert die Analytics Factory. Schweizer Firmen setzen zwar auf Analytik im Geschäft, vom Wettbewerbsvorteil sind sie aber nicht voll überzeugt.
Patric Märki skizzierte am «SAS Forum» die Vision der Analytics Factory
Die Vision ist zu schön, um wahr zu sein: Wenn Analytik in jedem Geschäftsprozess implementiert würde, wäre allgegenwärtige Messbarkeit, Skalierbarkeit und optimale Ressourcennutzung realisierbar. Kosteneinsparungen auf allen Ebenen wären die logische Konsequenz. Allerdings: Nicht für jeden Prozess in jedem individuellen Unternehmen ist Analytik von der Stange zu haben. Der Software-Anbieter SAS arbeitet laut dem Schweizer Managing Director Patric Märki aber daran, massgeschneiderte Lösungen für diverse Anwendungen und Branchen im Portfolio zu haben. Damit soll die Vision von der Analytics Factory zur Realität werden, sagte Märki am «SAS Forum» in Baden am Dienstag. Die Schweizer Unternehmen begegnen dem Nutzen von Analytik fürs Geschäft indes mit Skepsis. Eine von ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"64810","page":0,"text":"SAS finanzierte Umfrage","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#! offenbarte, dass hierzulande nur 65 Prozent den Einsatz von Business Analytics im grossen Umfang befürworten. Zum Vergleich: In Deutschland sind es über 80 Prozent, in Österreich sogar 100 Prozent. Managing Director Märki scheint einen schweren Stand zu haben. Am «SAS Forum» begrüsste er dennoch über 300 Experten für Business Analytics, Daten- sowie Risiko-Management, die allesamt in Anwenderunternehmen arbeiten. Mit ihrem Besuch demonstrierten die Kunden, dass sie das Potenzial von Analytics erkannt haben, lobte der SAS-Manager im Gespräch mit Computerworld. ###BILD_45785_left###Auf die Analytik-Lösungen von SAS setzt unter anderem PostFinance. Wie der Leiter Marketingservices der Post-Tochter, Fabian Kollros, an dem Anlass sagte, würden die Kunden heute für die gezielte Ansprache die Nutzung von aufbereiteten Daten erwarten. Von einer allumfassenden Lösung im Sinne einer Analytics Factory wollte Kollros allerdings nichts wissen. «PostFinance bietet Produkte dort an, wo es für den Kunden "gäbig" ist», sagte der Manager. In gleiche Horn stiess Moreno Ponci, als CEO von Amos IT Suisse für die Informatiksysteme der Allianz Suisse verantwortlich. «Allein weil wir viel über die Kunden wissen – im Sinne von Big Data –, müssen wir sorgfältig überlegen, was wir ihnen anbieten», erklärte Ponci. Bei der Versicherung sei Analytik unterdessen fester Bestandteil des Systems. Seit zwei Jahren ein Analytics-Layer ist in die Anwendungsarchitekturimplementiert, führte der CEO aus. Jedoch sei auch Amos IT Suisse keine Analytics Factory. Geschäfte würden mehrheitlich ohne Verwendung von mathematischen und statistischen Modellen abgewickelt. Den Nutzen sah Ponci eher in Spezialfällen: «Experimentieren mit Daten ist eine Sache für lokale Spezialisten. Global gibt es dafür keine Anwendung», sagte er.



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