03.07.2014, 14:38 Uhr

Salesforce forciert CRM in Europa

Salesforce baut neue Rechenzentren. Strategischer Vertriebspartner für Deutschland, Österreich und die Schweiz ist T-Systems. Die Swisscom manövriert sich damit in eine pikante Situation.
Salesforce-Chef Marc Benioff tourt einen Monat lang durch Europa und investiert in europäische Rechenzentren.
T-Systems wird Provider des deutschen Rechenzentrums von Salesforce.com und strategischer Partner des Unternehmens in der gesamten DACH-Region. Salesforce-Chef Marc Benioff und Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, feierten die neue Allianz auf der Salesforce1 World Tour, die zurzeit in München gastiert. Geplant ist, die Partnerschaft langfristig auf Europa, den Nahen Osten und Afrika auszudehnen. Endlich trägt der Cloud-Pionier den Sicherheitsbedenken seiner europäischen Kundschaft Rechnung und investiert. Das erste Rechenzentrum der EMEA-Region werde in Kürze in Grossbritannien eröffnet, versprach Benioff. Rechenzentren in Frankreich und Deutschland sollen 2015 folgen. Kunden aus der Schweiz, Österreich und Deutschland können die Services von Salesforce aus der Telekom-Cloud beziehen. Punkto Telekom-Cloud beruft sich das Unternehmen auf die aktuelle Experton-Studie "Cloud Vendor Benchmark 2014". Demnach belegt die Deutsche Telekom in den Kategorien "Cloud Marktplätze" und "Cloud Services für den Mittelstand" die Spitzenposition. Die Grosskundensparte T-Systems führt in den Kategorien "Managed (private) Cloud Services" und "Cloud Workplaces".  Diese Spitzenwerte gelten allerdings nur für den deutschen Cloud-Markt.

Swisscom wartet ab

In der Schweiz zählen unter anderem die Zürcher Versicherung, HP Schweiz und der Telko-Riese Swisscom zum Kundenstamm von Salesforce. Swisscom nutzt selbst Salesforce, bietet die Cloud-Dienste seinen Kunden aber nicht an. Damit ergibt sich in der Schweiz die pikante Situation, dass Swisscom-Kunden - wenn sie Dienste aus der Salesforce-Cloud beziehen wollen - künftig zum Konkurrenten T-Systems gehen müssen.

Schweizer CRM: Microsoft, SAP, Salesforce

Schweizer CRM-Kunden bevorzugen eine branchenspezifische Lösung, hat die aktuelle Studie der ZHAW (IMM) "Swiss CRM 2014" ergeben. Branchenspezifische Lösungen dominieren den Schweizer CRM-Markt mit einem Anteil von 22,5 Prozent.
Salesforce CRM musste in der Schweiz leichte Einbussen hinnehmen. Der Marktanteil fiel im Vergleich zum Vorjahr von 4,9 auf 4,5 Prozent. Der klare Marktführer heisst Microsoft Dynamics CRM, aber auch hier sackte die Marktdurchdringung von 17,3 Prozent (2013) auf 14,3 Prozent (2014) ab. SAP CRM dagegen rückt Microsoft etwas enger auf die Pelle: Die Walldorfer konnten ihr Stück am Kuchen von 10,5 (2013) auf 11,9 Prozent (2014) ausbauen.



Das könnte Sie auch interessieren