Oracle MySQL 05.02.2013, 14:46 Uhr

180x schneller

Oracle hat im neuen Release 5.6 viele Performance-Flaschenhälse beseitigt und SQL-Queries optimiert. Das Resultat: Geschwindigkeitssteigerungen um bis zu 180x.
Auf einer Telefonkonferenz informierte Tomas Ulin, VP MySQL Engineering bei Oracle, über die Neuheiten von MySQL Release 5.6. Die Open-Source-Datenbank ist deutlich performanter geworden: Oracle hat Sub-Queries optimiert, eine No-SQL-Option eingebaut und nutzt mit dem neuen Release Mehrkern-Prozessoren konsequenter. MySQL habe einen starken Footprint im Web-Markt, im Cloud-SaaS-Umfeld und bei Embedded-Systemen. Alle diese Segmente würden von den neuen Features profitieren, betonte Ulin. Verbesserungen in der Ausführung von Sub-Queries sollen Performance-Verbesserungen bis zum Faktor 100x bringen. Unter anderem ersetzen Semi-Joins die zeitaufwändigen Joins, die mehrere Tabellen miteinander verbinden. Der Index-Optimierer "Index Conditioner PushDown (ICP)" soll laut Ulin sogar Geschwindigkeitsverbesserungen bis zum Faktor 180 ermöglichen.

Heisses Thema: SQL-Query-Optimizer

Der ICT - so schematisch die Funktionsweise - überprüft die Bedingungen einer sogenannten SQL-Where-Bedingung (etwa: ... WHERE Country = "Switzerland") bereits über den entsprechenden Index in der Datenbank-Engine. Nur dann, wenn die WHERE-Bedingung erfüllt ist, wird der Datensatz in der Datenbank-Tabelle gelesen. Das reduziert die Zugriffe auf Tabellen und die Zugriffe des MySQL-Servers auf die Datenbank-Engine (vgl.MySQL 5.6 Manual). Durch besseres "Multi-Threading", also Aufteilung von Queries in mehrere Teilaufgaben, will Oracle ausserdem die Lesezugriffe der Datenbank-Engine um den Faktor 3x beschleunigt haben. Auch die Anzahl der parallel unterstützten Prozessorkerne hat Oracle hochgesetzt: MySQL 5.6 läuft aktuell auf Multi-Core-Maschinen mit bis zu 48 Kernen. Interessant ist auch die neu implementierte Volltextsuche, die Textdokumente vollständig indiziert und damit dem aktuellen Release 5.6 weitere Anwendungsbereiche erschliesst. Eine sogenannte No-SQL-Option erlaubt den Datenbank-Zugriff - ohne den Umweg über SQL - über gängige Webtechnologien wie "get" oder "put". "Global Transaction Identifiers" sollen die Replikation zum Zwecke der Datensicherheit über mehrere Nodes hinweg vereinfachen. Fazit: Unterm Strich hat Oracle im neuen Release 5.6 viele Performance-Flaschenhälse beseitigt und sein MySQL fitter für die Multikern-Prozessor- und Cloud-Welt gemacht.



Das könnte Sie auch interessieren