26.03.2013, 10:48 Uhr

OpenOffice aus der Cloud

Die Entwicklerschmiede Open-Xchange bringt OpenOffice in die Cloud. Der Wettbewerber von Google, IBM und Microsoft will mit maximaler Kompatibilität Interesse wecken
Das Office-Paket OX Documents soll im Browser auf jedem beliebigen Endgerät arbeiten
Oracle ist mit dem Vorhabengescheitert, nun versucht es die Firma Open-Xchange: Die Deutschen lancieren eine freie Office-Suite im Browser. Das Produkt OX Documents soll in seiner Endausbaustufe das Bearbeiten von Texten, Tabellen und Präsentationen erlauben. Dabei setzt Open-Xchange auf Kompatibilität: Das Browser-Office kommt mit Dokumenten in beliebigen Formaten zurecht und soll Formatierungen sowie Layout ignorieren können. Dafür speichert zum Beispiel das Textverarbeitungsmodul, OX Text, nur die Änderungen und nicht die gesamte Datei. «Im Gegensatz zu Google Docs und Microsoft Office 365 zwingt OX Text dem Anwender nicht die Verwendung eines eigenen Dateiformates auf», schreibt Rafael Laguna, CEO von Open-Xchange, in einer Medienmitteilung. Allerdings erlauben sowohl Google als auch Microsoft in ihren Online-Anwendungen durchaus Fremdformate. Google Docs öffnet selbstredend DOC und DOCX, die Office Web Apps von Microsoft kommen auch mit ODT-Dokumenten von OpenOffice sowie LibreOffice zurecht. Die Kompatibilität mit den Dateiformaten anderer Anbieter soll laut dem Projektplan von Open-Xchange auch für die Tabellenkalkulation und das Präsentationsprogramm gelten. Aktuell ist OX Text als Online-Demo verfügbar, Anfang April soll der Textprozessor ans Netz gehen. Noch für dieses Jahr wollen die 15 Mitglieder des ehemaligen OpenOffice-Teams auch OX Spreadsheet und OX Presentation bereitstellen, heisst es in der Mitteilung weiter. Zum ernstzunehmenden Konkurrent für Google und Microsoft wird OX Dokuments aber erst mit Modulen wie Mail, Kalender und Kontaktverwaltung. Diese Bestandteile gehören schon heute zum Kerngeschäft von Open-Xchange. Unter anderem bei den deutschen Webhostern 1&1, Host Europe und Strato sind die Messaging-Umgebungen im Einsatz. Künftig kann OX Documents separat hinzugebucht oder als Teil der OX App Suite gemietet werden. Die OX App Suite lässt sich laut den Entwicklern von einem Hosting-Provider mieten oder vom Kunden auf einem eigenen Server installieren. Gleichfalls wird auch OX Text unter GNU General Public License 2 und Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.5 License veröffentlicht. Nach Mitteilung von Open-Xchange wird damit die langfristige Herstellerunabhängigkeit und Investitionssicherheit für Unternehmen sichergestellt. Die identische Codebasis von Cloud- und Inhouse-Installationen soll den Migrationsaufwand von der einen auf die andere Betriebsform minimieren.



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