09.05.2017, 09:14 Uhr

Microsoft will Cloud-Transparenz

Microsoft hat ein Patent eingereicht, das Cloud-Accounts nach Copyright-geschütztem Material durchsuchen soll.
Das illegale Anbieten von geschütztem Material (z.B. Software) ist Microsoft ein Dorn im Auge. Wie bekannt wurde, haben die Redmonder nun ein Verfahren zum Patent angemeldet, das Storage-Anbietern ermöglichen soll, Nutzer zu vermerken, die gegen das Copyright-Gesetz verstossen haben und den Verstoss auch gleich zu protokollieren. So erhalten User quasi eine eigene, durch den Anbieter einsehbare Chronik aller Cloud-Aktivitäten.
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Verstösst der Nutzer gegen Bestimmungen, können betroffene Dateien vom Anbieter gelöscht, der Zugriff auf fragliche Dateien unterbunden oder der Nutzer gesperrt werden. Dieser werde vom System, so aktuell vorgesehen, unbemerkt markiert und vermerkt. Erst bei einer Massnahme soll dieser über den Umstand in Kenntnis gesetzt werden.
In den USA wäre dieses Patent rein rechtlich kein Problem, da der DMCA (Digital Millennium Copyright Act) den Anbietern einen Vorgehensprozess gegen Urheberrechtsverstösse vorschreibt. Anders sieht es in Europa aus, wo der Datenschutz einen höheren Stellenwert geniesst. Allerdings wenden US-Dienste ihre Massnahmen auch in Europa an, so werden z.B. YouTube oder die Dropbox mit einem Hash-Summen-System auf urheberrechtlich geschützte Inhalte durchsucht.
Ob und wann dieses System umgesetzt wird und in Aktion tritt, ist derzeit noch nicht klar.



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