24.09.2015, 12:25 Uhr

Microsoft Schweiz wächst stärker als Gesamtkonzern

Die Schweizer Niederlassung von Microsoft ist im abgelaufenen Geschäftsjahr stärker gewachsen als der Gesamtkonzern. Cloud und Office sind die grössten Treiber.
Die Geschäfte von Microsoft in der Schweiz gehen weiterhin gut. An einem Medienanlass in Zürich sprach die neue Country Managerin Marianne Janik von einem Plus von 8,3 Prozent. Die Schweizer Filiale sei damit stärker gewachsen als der Gesamtkonzern und auch stärker als die Schweizer ICT-Branche.
Als Gründe für die gut gehenden Geschäfte hierzulande nannte Janik die Verkaufserfolge in den Sparten Business-Software, Cloud und Office. Die Umsätze mit Dynamics (CRM), Azure sowie Office 365 habe Microsoft Schweiz im Vorjahresvergleichverdoppeln können. Aber auch die Endkonsumenten hätten mehr Microsoft-Produkte gekauft als vor einem Jahr: 24 Prozent mehr Umsatz verzeichnet die Niederlassung in diesem Segment, in das unter anderem die Surface-Produkte zählen. Der Verkaufsstart von Windows 10 hat nach den Worten Janiks das Geschäft aber gebremst. Vor dem Release am 29. Juni 2015 hätten sich die Käufer zurückgehalten bei der Anschaffung. Mittlerweile komme das neue Betriebssystem aber gut an in der Schweiz.

Mobilität und Internet der Dinge

Als künftige Umsatztreiber neben Windows sah die Schweiz-Chefin die Lösungen für die «persönliche Produktivität», die «Mobilität» und das «Internet der Dinge» an. Das jüngst lancierte Office 2016 plus das permanent erneuerte Office 365 zählen in die erste Kategorie an Wachstumstreibern. Laut Janik beweisen Neukunden wie die Berner, die Graubündner und die Zürcher Kantonalbank, die Swiss Life sowie Temenos, dass Office (365) aus der Cloud auch für stark regulierte Branchen realisierbar ist. Unter Lösungen für Mobilität und das Internet der Dinge summierte die Country Managerin weniger konkrete Produkte als vielmehr Plattformen. Windows auf Notebook, Smartphone, Tablet und bald der Datenbrille HoloLens würden durch das einheitliche Bedienkonzept den Anwender mobiler machen, war ein Beispiel. Auf der Azure-Plattform könnten mit geringem Aufwand neue Anwendungen für das Internet der Dinge umgesetzt werden. Als potenziellen Kunden nannte Janik den Industriekonzern ABB.

Cloud-Szenarien für KMU

ABB zählt zu den rund 100 Unternehmen in der Schweiz, die Microsoft direkt bedient. Alle anderen circa 500'000 Kunden würden von knapp 6000 Partnern versorgt, sagte Yvonne Bettkober, Director Small and Midmarket Solutions & Partners, an dem Anlass. Diese Firmen hinkten bei der Nutzung neuer Technologien dem europäischen Wettbewerb um mindestens ein Jahr hinterher. Gründe dafür seien die Frankenstärke und die Sensibilität beim Datenschutz. Laut Bettkober birgt die Cloud jedoch das Potenzial, den Rückstand rasch aufzuholen und auch der allgegenwärtigen Notwendigkeit zum Kostensparen zu genügen.
Schweizer Partner trainiert die Managerin in Workshops, ihre Kunden bei der Transformation zu unterstützen. Trivadis aus Glattbrugg konnte in einem Kundenszenario zeigen, wie gross das Sparpotenzial ist: Der Microsoft-Partner hat in einem Assessment die lokal beim Kunden installierte Infrastruktur analysiert und in der Cloud nachgebaut. Für Betrieb und Wartung konnten ein Einsparpotenzial von 350 Prozent ermittelt werden, sagte Bettkober.



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