08.03.2016, 14:55 Uhr

Microsoft portiert SQL Server auf Linux

Die neue Version von Microsofts Datenbankplattform SQL Server steht vor dem Marktstart. In Zukunft wird es die Software nicht nur für Windows, sondern auch für Linux geben.
Microsoft und Linux könnte in naher Zukunft noch zu einer ersthaften Liaison werden. Dabei wirbt der Software-Konzern allerdings intensiver um die Braut als umgekehrt. Das Werben geschieht natürlich nicht ohne Hintergedanken: Die Software-Welt heute und in Zukunft beschränkt sich nicht mehr hauptsächlich auf den Desktop und den Server im Keller (respektive hauseigenen Rechenzentrum). Das Smartphone oder Wearable ist der künftige Client, die Cloud die Infrastruktur dafür. Die Infrastruktur ist sehr kostensensitiv, denn der Wettbewerb zwischen Amazon, CenturyLink, Google, Microsoft und Co. spielt. Gut für den Kunden, der von weiter sinkenden Preisen profitiert – wenn er seine Daten auslagern kann und will. Bis anhin hatten Benutzer von Microsofts SQL Server zwar die Wahl zwischen On-Premises und der Cloud. Sie waren dabei aber auf die Windows-Plattform beschränkt. Das ändert sich mit dem nächsten Release von SQL Server. Scott Guthrie, Executive Vice President Cloud and Enterprise Group von Microsoft, kündigt in einem Blogpostan, dass SQL Server künftig auch zusätzlich für Linux verfügbar sein wird, wiederum sowohl On-Premises als auch in der Cloud. 
Die Linux-Portierung von SQL Server ist für IDC-Analyst Al Gillen ein Beleg, dass sich Microsoft zu einem Cross Platform Provider mausert. «Wenn Microsoft den Kunden die Wahl der Plattform erlaubt, wird das die Adaptation von SQL Server noch beschleunigen», lässt sich Gillen in dem Blogpost zitieren. Laut Gartners «Magic Quadrant for Operational Database Management Systems» heisst Microsofts grösster Wettbewerber Oracle, dessen Systeme Linux bereits unterstützen.

SQL Server 2016 für Windows

Auf der Windows-Plattform ist Microsofts Datenbankplattform die erste Wahl. Version 2016 wird noch in diesem Jahr erwartet. Diese Ankündigung Guthries gerät fast zur Nebensache. Dabei wartet er mit bemerkenswerten Neuerungen auf: Durchgängige Verschlüsselung aller Daten vom Archiv über das Netzwerk bis hin zum Arbeitsspeicher, In-Memory-Support mit zweistelligem Performance-Plus und Analytik-Funktionen für diverse Plattformen – PC, Tablet, Smartphone (inklusive Android und iOS).
Den Startschuss für SQL Server 2016 will Guthrie zusammen mit Microsoft-CEO Satya Nadella offenbar am Donnerstag dieser Woche geben. Dann sprechen beide Manager an einem Anlass über «Data Driven» Enterprises. Nadella dürfte sein Liebesbekenntnis zu Linux anlässlich der Lancierung von SQL Server erneuern.



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