19.09.2016, 07:40 Uhr

«Kunden wollen nicht 50 Cloud-Apps von 30 Herstellern managen müssen»

Auf der Oracle Open World präsentierte CTO Larry Ellison die Cloud-Innovationen des Unternehmens. Hier einige der Highlights.
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Oracle-CTO Larry Ellison hat allen Grund, stolz auf sein Cloud-Geschäft zu sein. Im letzten Quartal (Q1 2017) stieg Oracles Umsatz in der Cloud um 82 Prozent (SaaS und PaaS) und spülte fast eine Milliarde Dollar in die Kasse des Unternehmens. Das sind 11 Prozent des Gesamtumsatz, immer noch wenig, aber die gute Entwicklung lässt auf Grösseres hoffen. "Kunden wollen nicht 50 Cloud-Biz-Apps von 30 verschiedenen Hersteller managen", erklärt sich Ellison auf seiner Eröffnungs-Keynote auf der Hausmesse Open World in San Francisco den eigenen Erfolg. "Unsere Strategie besteht darin, komplett integrierte Suiten wie ERP, CRM, HCM, Datenbanken und Middleware anzubieten". Allein das ERP-Angebot besteht aus 30 integrierten Softwaremodulen und bedient 2800 Kunden weltweit.

Infrastruktur der zweiten Generation

Oracle will auf allen drei Cloud-Layern die erste Geige spielen: SaaS, PaaS und IaaS. Ellison präsentierte auf dem 20-jährigen Jubiläum der Open World die "zweite Generation der Infrastruktur" aus der Cloud. Der Anbieter tripliziert die Daten seiner Kunden, speichert sie also in drei voneinander unabhängigen Standorten ab. Dadurch gebe es keinen "single point of failure". Die Marktführerschaft von Amazon sei zu Ende, meinte der Oracle-CTO. Bis es soweit ist, wird es aber wohl noch einige Zeit dauern. Immerhin ist das IaaS-Offering von Ellison schneller und kostengünstiger als das des Konkurrenten AWS. Die Latenzzeit zwischen Hosts einer 'Availability Domain' soll weniger als 100 Mikrosekunden betragen.
Noch relativ jung ist die Dienstleistung Cloud@customer, eine von Oracle gemanagte Private Cloud, die Kunden auf Subskriptionsbasis mieten können. Die Hardware- und Software-Ausstattung entspricht exakt dem Public-Cloud-Angebot. "Sehen Sie Cloud@customer als eine Erweiterung der Oracle Public Cloud, die hinter ihrer eigenen Firewall läuft", erläuterte Ellison das Konzept. Auch die Datenbank-Appliance Exadata und Oracles Big-Data-Appliance werden im @customer-Cloudmietmodell angeboten.

Cloud-Datenbank 12c/R2

Die Cloud-Datenbank 12c/Release 2 wird es in drei Versionen geben. Ab sofort erhältlich sind die Exadata-Express-Services, eine kleinere, abgespeckte Version für KMU. Im November dieses Jahres folgen dann die Enterprise Cloud Services und die Exadata Cloud Services, die auch grössere Enterprise-Applikationen enthalten. Die Mietpreise für die Enterprise-Cloud-Services starten bei 175 Dollar pro Monat und User. Die teurere Exadata Cloud offeriert die gleiche Software, wendet sich aber an Kunden mit höheren Performance- und Verfügbarkeitsansprüchen. Teil der Analytics Cloud Suite sind die Dienstleistungen 'Insights & Engagement'. Mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen deckt der Service zum Beispiel verdächtige Geldwäschereien auf (Anti-Money-Laundering) , analysiert das Verhalten Investitionsverhalten von Bankkunden, findet den Stellenbewerber, der am Besten passt und optimiert die Zahlungskonditionen im ERP.



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