07.03.2012, 03:03 Uhr

IBM-Tools für ByoD und Private Cloud

Abseits der CeBIT in der Wüste Nevadas lanciert Industriegigant IBM neue Software, die gut auf die weltgrösste Computermesse passen würde. ByoD und Private Cloud sind Trends hüben wie drüben.
IBMs Scott Hebner verwaltet mit Tivoli Endpoint Manager auch Android und Apple
Dem Tivoli Endpoint Manager wurde bislang die fehlende Integration mit anderen System-Management-Produkten aus IBMs Tivoli-Portfolio vorgeworfen. Kaum verwunderlich, basiert Endpoint Manager doch auf der Technologie von BigFix, einem im Juli 2010 von IBM übernommenen Anbieter. Mit der zweiten Version unter dem Dach von «Big Blue» soll nun alles besser werden. Der neue Endpoint Manager for Mobile Devices verträgt sich nicht nur mit Android, iPad, iPhone, Symbian und Windows Phone, die Lösung soll auch in die Tivoli-Produktfamilie adoptiert worden sein. Unverändert ist nach den Worten von Scott Hebner, Vice President Marketing von IBMs Sparte Cloud and Business Infrastructure, dagegen die technologische Grundlage von Endpoint Manager: Anders als System Center Configuration Manager von Microsoft oder Symantecs Client Management Suite arbeitet das IBM-Programm auf dem Device selbst. Dort wird das Einhalten von Richtlinien überwacht oder Updates eingespielt. Bei den Wettbewerbern warten die Clients auf das Kommando des Servers. Die Vorzüge wie auch die Nachteile liegen auf der Hand: Die IBM-Software benötigt mehr Ressourcen, ist aber autonom, die Konkurrenz ist zwar sparsam, bietet aber auch mehr Kontrolle. In allseits populären «Bring your own Device»-Szenarien (ByoD) oder auch Cloud-Umgebungen kann der IBM-Ansatz seine Vorzüge haben. Für Tivoli spricht zudem, dass Kosten für Speicher und Rechenleistung selbst bei mobilen Devices vernachlässigbar sind. Für Gartner steht laut der jüngsten Bestandsaufnahme in der Produktsparte aber fest: Marktführer ist Microsoft, Vorzüge hin, Nachteile her. Die fehlende Unterstützung von Apple und Linux bei Configuration Manager 2012 könnte indes ein Argument für Unternehmen sein, sich von Microsoft ab- und IBM zuzuwenden. Nächste Seite: Ärger im Kindergarten Den Schritt in Richtung der Wettbewerber hat Microsoft mit System Center Virtual Machine Manager 2012 dagegen gemacht. Erstmals werden die marktführenden VMware-Lösungen unterstützt, nicht nur Citrix und die hauseigene Hyper-V-Technik. Bei IBMs neuen Produkten für Private Clouds ist das selbstverständlich.
Das SmartCloud-Portfolio ergänzt «Big Blue» um mehrere Kontrollinstrumente: Virtual Storage Center automatisiert das Bereitstellen von Speicher-Ressourcen. Administratoren lasten damit verfügbare Storage optimal aus, wobei der Speichertyp und Hersteller keine Rolle spielen soll. Laut Jamie Thomas, Vice President Software Development der Abteilung IBM Rational Software, für das Management von Private Clouds ausgelegt ist der neue SmartCloud Control Desk. Die Lösung kontrolliert sowohl virtuelle als auch physikalische Ressourcen in Cloud-Umgebungen. Für Defekte oder Zwischenfälle bekommen IT-Manager von dem IBM-Produkte neue Werkzeuge an die Hand, mit denen sie einen reibungslosen Betrieb gewährleisten können, sagte Thomas an der «Pulse»-Konferenz in Las Vegas. Ebenfalls der Kontrolle dient die Komponente SmartCloud Monitoring. Hier helfen dem Administrator Analytik-Algorithmen bei der Platzierung von Workloads innerhalb der virtuellen Infrastruktur.

Cloud noch in den Kinderschuhen

Virtualisierte Infrastrukturen sind heute weit verbreitet, resümierte Steve Mills, Senior Vice President von IBM. Damit sei aber noch längst nicht jedes Unternehmen in der Cloud. Zum Beispiel würden alle Grosskunden von «Big Blue» noch eigene Server betreiben. Bei Cloud Computing geht es nach den Worten des IBM-Managers um wirtschaftliche Vorteile. Diese Vorteile könnten nur maximiert werden, wenn eine Infrastruktur von mehreren gemeinsam genutzt wird. «Schon Kleinkinder im Kindergarten mögen nicht gern teilen», erinnert Mills. Genau in dem Teilen liege aber der Geschäftsvorteil des Cloud Computing.



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