20.05.2015, 11:54 Uhr

Google senkt Cloud-Preise deutlich

Um bis zu 30 Prozent senkt Google die Preise für seine Cloud-Plattform. Zusätzlich stellt der Konzern den neuen Konfigurationstyp «Preemptible VMs» vor, bei dem freie Google-eigene Ressourcen genutzt werden, die der Anwender aber nicht vollständig selbst kontrollieren kann.
* Der Artikel erschien ursprünglich in unserer Schwesterzeitschrift Computerwoche.de. Wir haben ihn leicht ergänzt, unter anderem zu Aussagen über Europa. «Pay Less, Compute Moore» - mit diesem knackigen Fazit überschreibt Google die gestrige Ankündigung des neuen Preismodells im Cloud Platform Blog. Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte Google angekündigt, dass man mit seiner Cloud-Preispolitik weiter dem Mooreschen Gesetz folgen wolle, das besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise alle ein bis zwei Jahre verdoppelt - sich also ihre sichtbare Grösse bei gleicher Leistung regelmässig halbiert. In der Konsequenz sollen US-Anwender für die Nutzung der Google Cloud Platform künftig in der günstigsten Abo-Variante «Micro» 30 Prozent weniger zahlen, der Preis der «Standard»-Variante reduziert sich um 20 Prozent. Die Abomodelle «Small» und «High Memory» werden je 15 Prozent günstiger, High CPU» kostet fünf Prozent weniger. Der Schweizer Urs Hölzle, als Senior Vice President for Technical Infrastructure einer der wichtigsten Angestellen von Google, sagte in einem Blogpost, dass ähnlche Preisreduktionen auch für Europa gelten.  Daneben wies Paul Nash, Senior Product Manager, im Beitrag Introducing Preemptible VMs darauf hin, dass Google ab sofort für alle Regionen die neuen Preemptible VMs als Betaversion einführt. Wer einen flexiblen Workload besitzt, soll mit Hilfe dieser Preemptible VMs Kurzzeit-Batchjobs um 70 Prozent günstiger verarbeiten als mit normalen VMs. Konkret kostet es 15 bis 50 US-Cent pro Stunde. Der Nachteil: Google stellt mit diesem Modell den Anwendern freie Ressourcen seinen Rechenzentren zur Verfügung. Sobald Google die Ressourcen aber selbst benötigt, kann das Unternehmen seinen Anwender den «Saft abdrehen» - mit einem 30-Sekunden-Warnvorlauf. Für geschäftskritische Cloud-Services ist «Preemptible VMs» daher nicht geeignet - Google empfiehlt den Betrieb von flexibel ausführbaren, nur kurz andauernden Rechenoperationen.



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